Annette Degenhardt beeindruckt durch eine hohe Virtuosität und Leichtigkeit an der Flöte und Gitarre ebenso wie mit einer feinen, klaren Gesangstimme die wunderbar miteinander harmonieren.
Die Bühne in zartrosa Licht getaucht, die Gitarristin ganz in schwarz – dieses stimmungsvolle Bild bot sich den zahlreich erschienenen Zuschauern im Haus am Dom. Die Mainzer Künstlerin präsentierte einen Ausschnitt aus ihrem breit gefächerten Programm unter Einbeziehung von Gesang und Flöte.
Durch ihre häufigen Aufenthalte in Irland geprägt, überwiegt in Annette Degenhardts Kompositionen die irisch-keltische Klangsprache. Gitarre, Gesang und Flöte sind dezent verstärkt, abwechselnd spielt sie Solostücke und Lieder. Die sympathische Künstlerin beginnt mit einem schottischen Lied, zu dem ihre feine, klare Gesangsstimme hervorragend passt. Hier, wie auch im folgenden Programm beeindruckt zum einen die hohe Virtuosität und Leichtigkeit, mit der sie die sich selbst gestellten spieltechnischen Herausforderungen bewältigt, Sprünge über das ganze Griffbrett, schnelle Wechsel vollgriffiger Akkorde mit der linken Hand, während die rechte Hand dazu Pickings, Schlagtechniken und klassische Anschlagsformen spielt. Beeindruckend zum anderen, da Annette Degenhardt diese Anforderungen auch während sie sich selbst zu ihren Liedern begleitet, nicht herunterschraubt. Es folgen Gigs, eine davon das Titelstück ihrer aktuellen CD „It’s a long way“, Walzer, Musette und Slow Air, die sie reich verziert auf der Tenorblockflöte spielt. Trotz der großen Virtuosität entsteht häufig auch eine meditative Stimmung, unterstützt durch spezielle Skordaturen, die Borduntöne entstehen lassen. Annette Degenhardt zeigt in den erwähnten Kompositionen, dass sie nicht nur in der keltischen Kultur zu Hause ist, sondern auch klassische Stile gekonnt einsetzt. Das Publikum bedankte sich mit großem Applaus, als Zugabe folgten noch ein Walzer und ein gälisches Lied.