Jährlich vergibt die Musikakademie Rheinsberg einen Förderpreis an begabte Jugendliche oder an beachtenswerte Institutionen. In diesem Jahr entschloss sich der Beirat zu einer Aufstockung und Teilung des Preises, da zwei gleichermaßen zu fördernde Ensembles ausgewählt wurden: die Schülerband des Hennigsdorfer Gymnasiums und das Ensemble für Alte Musik „The Late Train”.
Junge Talente beachten und fördern
Während aller Orten der Verfall des Musikunterrichts beklagt wird, gibt es erfreulicherweise doch noch Ausnahmen, wie beispielsweise am Puschkin-Gymnasium in Hennigsdorf bei Berlin. Für die Klassenstufen der Jahrgänge 10, 11 und 12 werden regelmäßig Arbeitsphasen zur Bandarbeit angeboten, organisiert von engagierten Lehrern, wie Studienrat Thomas Hammer und seiner Kollegin Ellen Thuge, die sich auch außerhalb des Lehrprogramms den interessierten Schülern und Schülerinnen widmen.
Die Jugendband „J’n’B, die der Rheinsberger Musikakademie für den Förderpreis vorgeschlagen wurde, besteht aus fünf Jugendlichen der Klasse 11, die in ihren wöchentlichen Proben nach der Schulzeit zunächst ihnen bekannte Songs eingeübt haben, um dann darüber hinaus zu improvisieren und eigene Songs zu entwickeln. Von den Lehrern erhalten sie vorwiegend Anregungen zu Instrumental – und Gesangsparts, um sich von den Originalen zu lösen und eigene Spielweisen zu entwickeln.
Die fünf jugendlichen Musiker*innen sind die Sängerinnen Elisa Geissler und Jolina Noltenius, Jan Großefeste an der Gitarre und E-Gitarre, Marcel Kühn am Klavier und Benjamin Witte am Schlagzeug. Die Schülerband tritt regelmäßig bei Schulkonzerten und Vernissagen im Kunstbereich auf. Das Publikum ist jeweils begeistert von der Musik und auch von hervorragender Performance. Dieser Erfolg ist dem Zusammenwirken von großzügiger Schulleitung, die das Equipment bereitstellt, von äußerst engagierten Musikpädagogen, die auch nach der offiziellen Schulzeit zur Verfügung stehen sowie, last, but not least, lernfreudigen Gymniasiasten, die ihre Talente ausloten möchten. All dies zeigt uns, dass Musikunterricht in der Oberstufe mehr sein kann, als das Pauken von Geschichte großer Komponisten und deren Stile. Hier wird der Schwerpunkt bei den Talenten der Schüler gesetzt: wie fordert man die angelegte Kreativität heraus und schafft einen engeren Bezug zur Realität der Altersgruppe. Die feierliche Übergabe des Preises mit Laudatio und Urkunde fand am 31. Mai im Theatersaal in Rheinsberg statt.
Ein weiteres Ensemble im Bereich „Alte Musik“ aus Berlin, „The Late Train”, spezialisiert auf Renaissance-Musik, bekam ebenfalls den Förderpreis 2024 der Musikakademie Rheinsberg. Die vier Musiker*innen Agnieszka Skorupa (Cembalo), Semion Gurevich (Violine,Viola), Julia Herzog (Blockflöte) und Chia-Hua Chiang (Violoncello) erarbeiten gemeinsam besondere Konzertprogramme mit Renaissance- wie auch Neue Musik-Improvisationen und haben bereits mehrere Wettbewerbe gewonnen. Auch hier erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunde durch den Leiter der Musikakademie im Konzertsaal.
Die Rheinsberger Akademie unterstreicht mit den beiden Förderpreisen das Bestreben, jungen Talenten Beachtung zu schenken und Improvisationen, sei es in Klassik, Neuer Musik oder Rock/Pop, den Weg zu bereiten.
- Share by mail
Share on