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Kein Lernen ohne Emotionen

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Zum 50. Geburtstag Heike von Issendorffs
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Als Quereinsteigerin könnte man sie bezeichnen, und doch war Musik schon immer ein Wegweiser im Leben Heike von Issendorffs. Heute ist sie Sängerin, Chorleiterin und Dozentin für Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik in Nürnberg.

Die Besten zu den Kleinsten, so heißt es oft. Heike von Issendorff stimmt da zu, denn der Musikunterricht für Kinder im Vorschulalter sei die Königsdisziplin. Die Kinder haben gewisse kognitive Fähigkeiten und vor allem einen eigenen Willen. Strafen verfehlen da oft ihr Ziel. Deshalb muss man sie mit körperlicher Präsenz einfangen, das richtige Tempo für den neuen Input beherrschen, ins gemeinsame Entdecken kommen, zusammen kreativ an einer Geschichte arbeiten, um sich am Ende mit dem Körper, Stimme und Klang ausdrücken zu können. Oder kurz: „Musiklernen ohne Emotionen ist hier einfach nicht möglich.“

Heike von Issendorff ist gebürtige Bonnerin und wurde zusammen mit ihren zwei Geschwistern von Anfang an musikalisch gefördert. Dabei begeisterte sie das mehrstimmige Singen mit der Familie mehr als der Violinunterricht. Auch an beeindruckende Konzerterlebnisse des Bachschen Weihnachtsoratoriums mit dem Laienchor ihrer Eltern erinnert sie sich gerne.

Professionell zu musizieren war in der Familie dennoch ein abstrakter Gedanke. So studierte sie von 1990 neun Jahre lang Architektur in Aachen. In dieser Zeit machte sie die entscheidende Begegnung mit ihrem Mentor, dem Komponisten Michael Reudenbach. In seinem Vokalensemble M sang sie acht Jahre lang mit. Zündend waren nicht nur die musikalischen Projekte von Bach bis Kagel, sondern auch das Vorbild Reudenbachs, der Intellekt und Genauigkeit mit Leichtigkeit zu verknüpfen wusste. Gesangsunterricht bei Claudia Nüsse in Köln und der Opernsängerin Laura Baxter in Erlangen folgten.

Fachlich gut gerüstet wirkte sie künstlerisch in Opern- und Konzertprojekten im Extrachor des Staatstheaters Nürnbergs mit. Hier setzte sie die Familientradition fort und nahm die eigenen drei Töchter mit in ihre Konzerte.

Nach dem Aufbaustudium „EMP“ an der Nürnberger Musikhochschule, folgte rasch der Lehrauftrag, eigene Chöre jeglicher Altersstufe und auch eine Stelle als Musiklehrerin am Marie-Therese-Gymnasium in Erlangen. Motivation für den Berufswechsel war stets die Musik an sich. Das will sie auch an ihre Studierenden weitergeben:

„Die Musik, die man vermittelt, soll für einen selbst eine Geltung haben. Die Lieder sollte man nicht als kindisch empfinden.“ Sie setzt diesen absoluten Anspruch fort:

„Es geht nicht darum, dass ein Kind durch den Musikunterricht besser in Mathematik wird. Musik stellt für mich einen eigenständigen Wert dar als einen Weg sich emotional ausdrücken zu können.“

 

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