Soundseeing – das ist ein Klangkunst-Festival, das seit mehr als 12 Jahren im ganzen Münsterland Stationen des Klingens und der Klänge schafft. Die Landesmusikakademie NRW trägt seit 2014 maßgeblich zum Gelingen bei. Sie vernetzt die in der Regel circa 10 Kulturorte im Münsterland und verantwortet das gemeinsame Festival sowohl finanziell als auch inhaltlich.
„International bekannte Künstler wie Frauke Eckhard, Till Kniola, Christina Kubisch, Dodo Schielein, Christof Schläger, Ralf Schreiber und Tina Tonagel lassen sich mit allen Mitteln der Klangkunst auf die besonderen Kulturorte ein und verzaubern sie mit poetischen Klangobjekten, raumfüllenden Klanginstallationen, interaktiven Höranweisungen und neuartigen Instrumenten. Die Ohren und Augen für Neues zu öffnen, das ist das Ziel!“, so liest man auf www.soundseeing.net.
Eine Station befand sich auch in diesem Jahr in der Landesmusikakademie NRW in Heek, wo am ersten Schul-Ferienwochenende ein Konzert- und Mitmach-Nachmittag stattfand.
Ursprünglich im Freien geplant, musste kurzfristig umdisponiert werden, sodass die größeren Teile im Inneren des Langen Hauses stattfinden konnten.
Eröffnet wurde der Nachmittag durch Antje Valentin, die Direktorin der Musikakademie, und Prof. Stephan Froleyks, den Kurator des Festivals und Dekan der Musikhochschule Münster. Daraufhin führte die Percussion-Formation Krama durch ein moderiertes Konzert. Die vier jungen Musiker*innen präsentierten sehr eindrucksvolle Stücke an zwei Marimbas (zum Teil von anderen Klängen wie Cajon oder Melodica begleitet). Das Quartett trug die überwiegend moderneren Stücke – unter anderem von Rüdiger Parwasser komponiert – mit großer Spielfreude vor, sodass nicht allein die Instrumente beeindruckten.
In einer weiteren Präsentation im Kammermusiksaal des Langen Hauses brachte Ralf Schreiber auf einem Tisch liegende kleinere elektronische Klang–installationen auf verschiedene Art und Weise zum Klingen. Unter dem Titel „poor montage“ manipulierte Schreiber seine elektronisch-musikalische Welt teilweise mit unterschiedlichen Gegenständen und verstärkte die Kombination von zufälligen und sich wiederholenden Klängen zu überraschenden Klangwerken.
Sehr gut kam auch ein Workshop mit dem Thema „paper music“ an, der, geleitet von der Hamburger Klangkünstlerin Dodo Schielein, die Teilnehmenden mit Lust agieren und selbst zu Komponist*innen werden ließ. Als das Wetter beständiger wurde, lud auch der Klanggarten der Landesmusikakademie zum Schlendern und Auffinden und sogar zum Selbsterzeugen von Klängen ein.
Den Abschluss bildete die Jazzformation „Talking Horns“, die auf allen erdenklichen Blech- und Holzbläsern im Quartett Teile ihres Repertoires dem begeisterten Publikum darbot.
Es war ein rundum gelungener Nachmittag im Rahmen des Soundseeing Klangkunst Festivals 2021, das noch bis in den September hinein an unterschiedlichen Stationen im Münsterland Programm bietet. Mehr dazu unter www.soundseeing.net.
Unter den dann aktuellen Bestimmungen findet nach derzeitigem Stand auch an der Landesmusikakademie weiterhin ein buntes Programm statt, das sich sehen lassen kann. Von Kursen und Fortbildungen über Konzerte bis hin zu einem Musik-Camp lässt sich dort vieles finden. Ein Stöbern auf der Homepage lohnt in jedem Fall.
Homepage der Landesmusikakademie: www.lma-nrw.de