Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich werde ja zu so manchen musikalischen Events eingeladen. So zum Beispiel im März zu einem Festival von drei Musikhochschulen Baden-Würt-tembergs namens „Rising Stars“. Acht vielversprechende junge Studierende.
Darunter eine deutsche Geigerin. Alle Anderen kommen aus Russland, Südkorea, Italien, Japan, Taiwan und China. Somit liegt der Anteil der beteiligten Deutschen bei 12,5 Prozent. Schon nachdenkenswert, aber wenig verwunderlich. 2016 lag der Bundesdurchschnitt an ausländischen Studierenden eines Musikinstrumentes an deutschen Hochschulen bei 60 Prozent. Es scheint etwas dürftig bestellt zu sein mit dem deutschen Nachwuchs im Instrumentalbereich.
Auch dieses wenig überraschend: Woher soll exzellenter deutscher Nachwuchs kommen, wenn nur 16,2 Prozent der musikalischen Lehrkräfte an Ganztagsschulen Profis sind und bundesweit 75 Prozent der Lehrkräfte unseres Verbandes, des Verbandes der Musikschulen und der freien Musikschulen über erhebliche Organisationsprobleme der musikalischen Bildung an Ganztagsschulen klagen?
Diese Informationen und Statistiken finden Sie auf der Homepage des Deutschen Musikinformationszentrums des Deutschen Musikrats (www.miz.org).
Da ist auch nachzulesen, dass das jährliche (!) Durchschnittseinkommen freiberuflicher MusikpädagogInnen 2017 bei 13.359,74 Euro lag. 63,8 Prozent der Lehrkräfte sind Freiberufler, 28,1 Prozent sind in Teilzeit und 8,1 Prozent fest angestellt. Also Augen auf bei der Berufswahl! Und bitte nicht alles auf einmal ausgeben!
Doch es gibt auch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer: Mitte Februar 2018 wurde eine Verfassungsbeschwerde gegen die Künstlersozialabgabe vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Und diese Entscheidung ist unanfechtbar.
Da kann ja nun der Frühling kommen …