Gottesdienste mit überschaubar wenigen Personen in den Bänken, Chorproben im Online-Modus, allerorten Stille in den Kirchen... Die Corona-Pandemie hat sich lange – wie im allgemeinen Lockdown nicht anders zu erwarten gewesen war – auch auf die musikalischen Aktivitäten der religiösen Gemeinden ausgewirkt.
Den Folgen eines vermehrten Ausstoßes von Aerosolen in Gotteshäusern eilte ja auch nicht gerade ein guter Ruf voraus. 200 Infizierte nach einem Gottesdienst in einer Baptistengemeinde in Frankfurt am Main, 24 positiv Getestete nach einer Andacht in einer Karlsruher Freikirche ... (Quelle: taz). Während an öffentlichen Orten wie etwa in Restaurants aktuell die GGG-Regelung einzuhalten ist (geimpft, getestet, genesen), reichen in Gottesdiensten die allgemeinen AHAuL-Maßnahmen (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmasken und Lüften). Und, gerade noch rechtzeitig für die von den Landesmusikräten als Instrument des Jahres 2021 ausgerufene Orgel, ist es auch nicht mehr still in den Kirchen. In die Öffnung fällt sehr passend das vom Deutschen Musikrat (DMR) und der Deutschen Bischofskonferenz sowie der Evangelischen Kirche initiierte Projekt „Orgelmusik in Zeiten von Corona“. Die im Rahmen des Projekts entstandenen 17 Kompositionen für Orgel sind ab Herbst 2021 in zahlreichen Konzerten und Gottesdiensten zu hören. Ziel ist es, dass das Musikleben aktiv befördert und die Zuhörenden zu einer Auseinandersetzung mit den Pandemie-Erfahrungen angeregt werden (Quelle: DMR). Mit im Förderboot: die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien. Prof. Christian Höppner, DMR-Generalsekretär: „Die Corona-Zeit hat die Welt radikal verändert und wird auch im Musikleben nach lange nachwirken. Das Projekt ‚Orgelmusik in Zeiten von Corona‘ gibt mit künstlerischen Mitteln Impulse für eine emotionale Bewältigung dieser für viele so schwierigen Zeit.“ Vielen ist also geholfen: Komponist*innen, Kirchenmusiker*innen und Kirchgänger*innen. Ohne Frage: eine Win-Win-Situation.