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 Kolumne

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Weihnachten hat für die meisten von uns nichts von seiner besonderen Bedeutung im Jahr, nichts von seiner Qualität der Besinnung, nichts von seinem Zauber verloren. Und das ist beruhigend. Wenigstens einmal im Jahr lohnt es sich, inne zu halten und die Frage zu stellen, wo gehöre ich hin, was und wer ist mir wichtig im Leben. Wer die Musik zu seinem Beruf erwählt hat, erhält viele Antworten direkt von ihr. Und von Gleichgesinnten.

Der DTKV versteht sich in erster Linie als Solidargemeinschaft. Seine Mitglieder möchten mit und durch Musik Freude bereiten. Das wusste schon Aristoteles. Und sie wollen und sollen in ihrem systemrelevanten Beruf leben und überleben können. „Honorarstandards“ ist fast so etwas wie ein Zauberwort in diesem Jahr geworden. Politik und Gesellschaft sind aufgewacht und haben angefangen, der prekären Lage vieler Freischaffender entgegenzuwirken. Der DMR hat eine verbände- und spartenübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit „fairer Vergütung“ in allen denkbaren Aspekten beschäftigt. Die Kulturministerkonferenz hat eine Honorarmatrix entwickelt, die als Grundlage für länderspezifische Richtlinien dient.

In Baden-Württemberg zum Beispiel sind die Honorarstandards des Tonkünstlerverbandes bereits in sechster aktualisierter Auflage erschienen. Aber auch andere Länder wie Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen haben wohldosierte Empfehlungen herausgebracht, die für jedes einzelne Mitglied von uns, aber auch für Veranstalter wichtige Orientierungshilfen darstellen. Ihr eigener Landesverband steht für Auskünfte jederzeit gerne zur Verfügung.

Wohlgemerkt: Jeder einzelne von uns muss nach wie vor mit Fingerspitzengefühl und im vergleichenden Ausloten seines „Marktwertes“ seine Honorare durchsetzen. Aber es ist auf allen Seiten ein Bewusstsein geschaffen für Mindestgrenzen, für Anständigkeit und für die gesellschaftliche Anerkennung unserer Musikberufe. So viel hat die Solidarität im DTKV bereits erreicht. Und im neuen Jahr werden wir daran weiterarbeiten, damit wir auch in Zukunft unsere vielfältigen Musikberufe in Würde und mit dem nötigen Minimum an Freiheit ausüben können. Die Gesellschaft wird – auch wenn sie‘s manchmal nicht weiß – dankbar dafür sein.

Solidarisch wünscht im Namen des gesamten Präsidiums frohe Weihnachten,

Ihr Hans-Peter Stenzl, 1. Vizepräsident

 

 

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