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Kolumne

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Individuelle Förderung statt Einheitsschule
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In diesem Jahr wird die Diskussion über eine vernünftige, kind- und jugendgerechte Ganztagsschule in den Vordergrund rücken. Das Modell, dass Eltern ihre Kinder erziehen, wird zunehmend in den Hintergrund rücken; die Gesellschaft, also die Schule, wird immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen, die bisher das Elternhaus hatte. Dieser pädagogische Paradigmenwechsel eröffnet, wenn er gut gemacht wird, viele neue Chancen für Eltern und Kinder, doch wenn er schlecht durchgeführt wird, kann er auch große Schäden anrichten. Der Tonkünstlerverband Bayern hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche sich mit den Gefahren und Möglichkeiten der Ganztagsschule für die Musikpädagogik befasst. Bis zum Herbst 2014 wird die Arbeitsgruppe als erstes Ergebnis ein Thesenpapier vorlegen, in dem die zentralen Forderungen für eine Verankerung der Musik in der Ganztagsschule, die derzeitigen Probleme und Lösungsvorschläge beschrieben werden. Wichtige Punkte werden der hohe Stellenwert der Musik für die Entwicklung und Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule sein, die Probleme der Einbeziehung von Musikunterricht, insbesondere freiberuflichem Musikunterricht in die Ganztagsschule und Strategien, wie der Tonkünstlerverband seine musikpädagogischen Ziele erreichen kann. Im Zentrum muss dabei der einzelne Jugendliche mit seinen spezifischen Begabungen und Interessen stehen. Doch ebenso muss erreicht werden, dass die bewährten und erfolgreichen Strukturen der freiberuflichen Musikpädagogen, der privaten Musikinstitute und der Musikschulen nicht in ihrer Existenz gefährdet werden. Das Thesenpapier wird die Grundlage für die kulturpolitische Diskussion im Herbst bilden. „Bildung muss immer“, sagte Staatsminister Dr. Spaenle bei seiner Weihnachtsansprache, „beim einzelnen Kind ansetzen. Die strategische Formel unserer Bildungspolitik lautet: individuelle Förderung statt Einheitsschule“. Zu einer solchen individuellen Förderung kann Musikunterricht beim freiberuflichen Musikpädagogen, an den Privaten Musikinstituten und den Musikschulen sehr viel beitragen.
 

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