Zum zweiten Mal lädt der Tonkünstlerverband Bayern zur Tagung der Privaten Musikinstitute am 13. Mai nach Alteglofsheim ein.
Im Mittelpunkt steht Musik in der Ganztagsschule. Dieses Thema bietet hinreichend kulturpolitischen Diskussionsstoff. Auf die großen Gefahren und wie ihnen begegnet werden kann, hat der Tonkünstlerverband Bayern in seiner Resolution und seinem paper bereits Politik, Medien und die interessierte Öffentlichkeit aufmerksam gemacht. Der Bayerische Musikrat beschäftigte sich zusammen mit Sport- und Kunstverbänden bei seinem Ganztagskongress im Münchner Landtag damit, wie verhindert werden kann, dass musische Bildung und Sport zu kurz kommen. Doch es gibt auch Chancen, die bereits jetzt insbesondere von flexiblen freiberuflichen Musikpädagogen und Privaten Musikinstituten genützt werden. Wie das gelingen kann, stellt Birgit Huber von der Bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik in ihrem Referat über „Kooperationsmodelle im offenen und gebundenen Ganztag“ dar.
Ist Musik im Ganztagsunterricht für Musiker eher ein zwiespältiges Thema, so liegen die Chancen, welche die Musikgeragogik eröffnet, auf der Hand: in einer immer älter werdenden Gesellschaft suchen oft erstaunlich rüstige Senioren nach kulturellen Aktivitäten. Sie wollen noch im hohen Alter ein Musikinstrument lernen, in einer Band spielen oder auch nur ganz einfach die Schlager ihrer Jugendzeit singen. Angelika de Marco (siehe auch Interview S. 45), die Schüler zwischen 2 und 99 Jahren unterrichtet, stellt die noch sehr junge Musikgeragogik vor und gibt einen Einblick in ihre Arbeit. Juristische Fragen sind für Musiker oft eine Terra incognita. Dr. Christan Kuntze, Justiziar des Tonkünstlerverbandes Bayern, erläutert die wichtigsten Verträge, die für ein Musikinstitut von Bedeutung sind, und zeigt die rechtlichen Fallstricke beim Marketing für Musikinstitute auf.
Die Privaten Musikinstitute sind eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als ich um 1990 zum ersten Mal Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes war, steckte diese Form des Zusammenschlusses von freiberuflichen Musikpädagogen noch in den Kinderschuhen. Dass heute die Privaten Musikinstitute in Bayern eine nennenswerte staatliche Förderung erhalten und dass sie einmal ein wichtiger Faktor für eine Sicherstellung eines qualitätsvollen Musikunterrichts sein würden, davon hatten wir damals nicht einmal zu träumen gewagt.