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Kolumne

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Sparen!
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin entzückt, Ihnen heute meine genialen Sparpläne für öffentliche Haushalte vorstellen zu dürfen. Wie wäre es denn, in allen öffentlichen Gebäuden die Aufzüge stillzulegen? Da spart man Wartungskosten, Betriebskosten und auch die regelmäßig wiederkehrenden Gebühren für den TÜV. Das sei Unsinn? Nein, nein!

Vor wenigen Tagen darf ich folgendes lesen: „§2 Absatz 4: Der Vertragsnehmer darf nur GEMA-freie Stücke vortragen. Eine Liste mit den Musikstücken ist dem Veranstalter durch den Vertragsnehmer vor der Veranstaltung auszuhändigen“. Kein Witz! Und noch weniger lustig ist, dass der Veranstalter ausgerechnet der Freistaat Sachsen ist. Diese Einschränkung betrifft einen Männerchor, der bei einer öffentlichen Veranstaltung singen soll.

Zweifelsohne ein schwerwiegender Eingriff in die Kunstfreiheit, die im Grundgesetz unter §5 Absatz 3 geregelt ist: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“.

Was würde wohl passieren, wenn plötzlich Damen und Herren aus der öffentlichen Verwaltung auf die Idee kämen, Opernhäusern zu verbieten, Werke von Richard Strauss, Arnold Schönberg, Hans Werner Henze oder Wolfgang Rihm auf die Bühne zu bringen, da GEMA-Gebühren anfallen?

Überhaupt gehören auch Opernhäuser eigentlich geschlossen, da sie viel zu teuer sind. Immerhin geht da nun die Stadt Karlsruhe voran, die 5,4 Millionen Euro für das Staatstheater einsparen wird, was wegen fehlender Zuwendungen durch das Land in gleicher Höhe einen Verlust von 10,8 Millionen Euro bedeutet. Auch andere Kultur- und Bildungseinrichtungen sind betroffen. Im Gegenzug wurden 113 Millionen Euro freigemacht für den Bau eines neuen Fußballstadions. Toll. Wir brauchen Fußball! Bildung und Kultur sind zweitrangig und eigentlich überflüssig.

Aber wir Überflüssigen machen trotzdem weiter! Jetzt erst recht. Viel Spaß dabei!

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