In Bayern wurde ein runder Tisch ins Leben gerufen.
Runder Tisch für die
Musikerziehung in Bayern
Die Situation der Musikerziehung ist alarmierend. Selbst in Bayern, das vergleichsweise noch gut dasteht, zeichnet sich eine immer schwieriger werdende Situation ab. Die Musikpädagogen kämpfen an vielen Fronten. Stichworte sind zum Beispiel existenzbedrohend geringe Einnahmen, teure Mieten in Großstädten, weniger werdende Festanstellungen an öffentlichen Musikschulen, Patchwork ohne finanzielle Absicherung oder längerfristige Perspektiven, kaum Vorsorge für Alter oder Krankheit...
Ende Mai lud Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch Vertreter des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen, des Landesverbandes Bayerischer Privatmusikinstitute und des Tonkünstlerverbandes Bayern ein. Er ließ sich davon überzeugen, dass ein dringender Handlungsbedarf besteht. Die Verbände waren sich einig, dass die drei Säulen der Musikerziehung – die öffentlichen, kommunal und staatlich geförderten Musikschulen, die den größten Teil der Schüler betreuen, die Privaten Musikinstitute und die freiberuflich arbeitenden Musikpädagogen – sich gegenseitig ergänzen und dass bei der Entwicklung von Fördermodellen die eine Säule gegen die andere nicht ausgespielt werden darf.
Der Minister griff die Anregung des Tonkünstlerverbandes Bayern auf, einen runden Tisch für Musikerziehung ins Leben zu rufen, der nun Vorschläge erarbeiten wird, wie Musikerziehung kurzfristig und auf längere Sicht so aufgestellt werden kann, dass die Musikpädagogen, die eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfüllen, von ihrem Beruf leben können und dass möglichst viele junge Menschen Musikunterricht von hoher Qualität erhalten.
Die Mitglieder des Tonkünstlerverbandes Bayern sind Freiberufler, aber ebenso Musiker, die in Musikinstituten oder an Musikschulen arbeiten, und viele müssen alle diese Bereiche kombinieren, um überleben zu können. Deshalb ist es für den Tonkünstlerverband ein zentrales Anliegen, Musikerziehung in allen Bereichen koordiniert und flächendeckend für ganz Bayern weiter zu entwickeln. Dass sich darum nun ein runder Tisch kümmern wird, ist ein guter Anfang.