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In Kontakt treten, Austausch und Tradition

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Doppel-Jubiläum im DTKV NRW: Gespräch mit Hanna Krieger und Angela Wittmann
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In diesem Jahr können zwei Mitglieder auf die stolze Zahl 50 blicken – zurückblicken auf 50 Jahre Mitgliedschaft im DTKV. Wir möchten Frau Hanna Krieger und Frau Angela Wittmann auf diesem Wege recht herzlich gratulieren und ihnen für ihre langjährige Treue zum Verband danken. Die Art und Weise, in der die beiden dem DTKV verbunden waren und sind, ist ganz verschieden.

Während Frau Krieger im früheren VDMK und (ab 1993) dem DTKV im Bezirksverband Müns­ter/Münsterland als Vorstandsmitglied, im Bezirksverband Wuppertal/Berg. Land auch ab 1993 als Vorsitzende und im Landesvorstand über 22 Jahre aktiv mitarbeitete, war Frau Wittmann all die Jahre eher ein sogenanntes „passives Mitglied“. Eine Wertung soll hier keinesfalls entstehen. Passive Mitglieder sind dem Verein ebenso willkommen wie notwendig für sein Bestehen. Ein paar Fragen an die beiden Jubilarinnen.
neue musikzeitung: Frau Krieger, Sie sind so lange dem Verband verbunden, können Sie sich noch an die Gründe erinnern, die Sie einst zum Eintritt bewogen haben?
Hanna Krieger: Oh, man kam auf mich zu, warb mich als Mitglied. So ging es mir immer wieder, ob ich Vorstandsmitglied in Münster oder Vorsitzende in Wuppertal wurde, oder ob es um den Landesvorstand ging. Nach meinem ersten abgeschlossenen Studium als Kirchenmusikerin, während meiner dann folgenden hauptamtlichen Berufstätigkeit und dem gleichzeitigen Gesangsstudium an der Staatl. Hochschule für Musik in Köln wurde ich Mitglied im VDMK. Solidarität mit dem Berufsstand war einer der Gründe für meinen Eintritt in den Verband. Mir war außerdem wichtig, über die Kirchenmusik hinaus Kontakt zu anderen Musikern zu bekommen und im Austausch zu stehen, auch in den Konzerten des Verbandes als junge Solistin auftreten zu können.
nmz: Wie bald wurden Sie aktiv? Aus welchen Motiven heraus?
Krieger: Nach meinem beruflich bedingten Umzug nach Wuppertal hatte ich mich zum dortigen Bezirksverband umgemeldet und nach einigen Jahren meiner dortigen Mitgliedschaft wurde ich angesprochen, mich als Kassiererin zur Wahl zu stellen. Inzwischen arbeitete ich als hauptamtlich lehrende Gesangsdozentin an der Bergischen Universität Wuppertal (heutiger Name) in der Fachleitung für Gesang. 1993 wurde ich dann zur Vorsitzenden des Bezirksverbandes gewählt, im selben Frühjahr in den Landesvorstand, dann 1996 (bis 2015) zur Schatzmeis­terin im Landesverband NRW. Kurz darauf wurde ich Delegierte des DTKV NRW im Landesmusikrat NRW, dieses auch bis 2015, davon 12 Jahre als stellvertretende Vorsitzende der AG 1.
nmz: Blieb bei alledem noch Zeit für andere Hobbies?
Krieger: Ja, schon. Auch da ist man auf mich zugekommen. Ich hatte schon immer viel und gerne fotografiert. Über ein ehrenamtliches Engagement im Verein „Hilfe bei Krebskranken“ wurde man auf meine Fotos aufmerksam, und so entstand dann die erste eigene Fotoausstellung. Inzwischen habe ich 20 Ausstellungen mit meinen Arbeiten machen können zu ganz unterschiedlichen Themen und in einer Reihe von Städten, unter anderem „Jede Blüte ein Unikat“ in der Deutschen Bank in Wuppertal.
nmz: Wo liegt Ihr Engagement für den DTKV momentan?
Krieger: Derzeit bin ich noch einmal Vorsitzende des Bezirksverbandes Wuppertal/Berg. Land und als Sprecherin der Fachgruppe Künstlerische Projekte im DTKV Landesverband NRW tätig. Für den Landesverband konnten wir aus der Fachgruppe Pädagogische Projekte heraus Fortbildungen etablieren und anbieten zu so aktuellen Themen wie Rechts- und Steuerfragen für Musiker, zu Eigenmanagement und -marketing in der Landesmusikakademie in Heek und der Hochschule für Musik Detmold. Gerade die jungen Musiker*innen am Ende ihres Studiums wollen frühzeitig über Wege und Möglichkeiten aufgeklärt werden.
nmz: Welche Arbeit leistet der DTKV gerade hier?
Krieger: Das sind die Bereiche, die immer wieder interessant sind und wo es tatsächliche Berührungspunkte zu Mitgliedern gibt. Oft wurde ich in den 19 Jahren als Schatzmeisterin des Landesverbandes angesprochen, wenn es um die private finanzielle Situation ging. Hier bietet der DTKV sowohl günstige Versicherungsmöglichkeiten als auch eine kostenlose Erstrechtsberatung. Viele sind auch explizit an der nmz interessiert.
nmz: Wie sehen Sie die Zukunft? An welchen Stellen werden Sie sich weiterhin engagieren?
Krieger: Aktuell liegt der Fokus auf den Vorbereitungen zum DTKV-Kongress, der am 1. Oktober 2022 in Wuppertal in Verbindung mit der Bergischen Musikschule stattfinden soll. Das Thema wird sein: „Künstler und Pädagoge – Künstlerpädagoge“.

Wichtige Arbeit des Verbandes unterstützen

nmz: Frau Wittmann, sie sind 50 Jahre lang passives Mitglied des DTKV. Wie sind Sie mit dem DTKV erstmals in Berührung gekommen?
Angela Wittmann: Das war schon als Kind, als ich ein Instrument lernte, bei den vielen Vorspielen. Damals organisierte der DTKV regelmäßige Konzerte. Leider schlief das später ein, als sich Bonn und Siegburg zusammenschlossen. Die Vorspiele fanden dann nur noch in Siegburg statt, die Fahrt bis dorthin wäre zu aufwändig gewesen.
Seit 1991 bin ich hauptamtlich in Köln, ich wollte aber unbedingt den Verband weiter unterstützen, weil ich seine Arbeit wirklich wichtig finde, daher blieb ich Mitglied.
nmz: Fühlten Sie sich immer gut vertreten durch den Verband?
Wittmann: Zu Anfang meiner Mitgliedschaft sehr. Es ist aber wie bei so vielem: mit manchen fällt ein Kontakt leichter als mit anderen. Ob man sich viel mit einem (Landes)verband befasst, hängt auch mit dem Personal zusammen, der diesen repräsentiert.
nmz: Was wünschen Sie sich für die Zukunft ganz persönlich?
Wittmann: Ich möchte gerne mit ein paar meiner Schüler*innen noch weiterarbeiten, weil mir das Unterrichten nach wie vor große Freude bereitet. Schön wäre es, die alte Tradition der Frühjahr- und Herbstkonzerte des DTKV wieder aufleben zu lassen. Am besten eben auch wieder in Bonn. Das würde ich mir wünschen, dass Bonn wieder mehr Gewichtung erfährt. Wenn sich mehr Lehrer*innen zusammenfänden und mitmachten, dann würde vielleicht der Druck auf den DTKV wachsen, wieder solche Konzerte zu organisieren.
nmz: Wie würden Sie jungen Musi­ker*innen den Verband empfehlen?
Wittmann: Es ist ja immer sehr wichtig, dass die Jugend sozusagen nachwächst. In diesem Sinne würde ich den Verband unbedingt empfehlen. Es braucht engagierte junge Leute, um bis in die Politik vorzudringen und wirklich etwas zu bewegen.
nmz: An welchen Stellen meinen Sie genau?
Wittmann: Zum Beispiel ist es eklatant schwierig, als junge/r Musiker*in überhaupt zu überleben, wenn man nicht an einer Musikschule angestellt ist, als freie/r Musiklehrer*in also. NRW hat immer noch kein richtiges Musikschulgesetz und auch die Frage mit den Honorarverträgen steht noch immer im Raum. Nach meiner Meinung müsste Frau Grütters mit ins Boot geholt werden, um gesellschaftlich wie politisch das Bewusstsein für kulturelle Arbeit zu stärken.
nmz: Haben Sie noch einen abschließenden Wunsch?
Wittmann: Es wäre wunderbar, wenn NRW flächendeckend bei der Musiklehrersuche vertreten wäre. Früher war es viel einfacher, da gab der DTKV Heftchen heraus, in denen alle Musiklehrer*innen aufgelistet waren. Da müsste trotz des Datenschutzes eine gute Lösung gefunden werden.
nmz: Vielen Dank für Ihre Antworten und ich wünsche Ihnen beiden weiterhin alles erdenklich Gute!

Die Fragen stellte Cordula Schlößer-Braun.

 

 

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