Das diesjährige Künstlerische Projekt des DTKV war auf die Musik des Mittelalters ausgerichtet. Am Anfang stand am 8. September 2017 ein Konzert im Siegburger Pumpwerk als Kooperation zwischen dem Bezirksverband Bonn/Rhein-Sieg des DTKV, der Stiftung Engelbert Humperdinck und dem Kunstverein Rhein-Sieg.
Den Auftakt bildete die Komposition „Pange lingua“ des portugiesischen Komponisten Manuel Rodriguez Coelho, die in einer Fassung für Sopran, Gitarre, Violoncello und Cembalo (Keyboard) von Luanda V. de Castellar Schillings, Günter Schillings, Ursula Keusen-Nickel und Gotthard Kladetzky eindrucksvoll präsentiert wurde.
Es folgten Recercadas für Violoncello und Flöte (Karen Fälker-Herkenhöhner) mit Cembalo (Gotthard Kladetzky) von Diego Ortiz, einem spanischen Komponisten, wobei die Melodieführung in den Soloinstrumenten im Fokus stand. Eine Alman von dem englischen Komponisten Robert Johnson und „La ne mente“ des Italieners Santino Garsi Da Parma , beide für Gitarre solo, interpretierte Günter Schillings klangvoll.
Hanna Krieger sang aus dem Nürnberger Liederbuch des Georg Forster drei Lieder: „Hoho, lieber Hans“, „Martinus non pussilus“ und „Kumbt her“ mit Witz und Ausdruck. Von John Dowland wurden zwei Lieder in alter englischer Sprache dargeboten von Luanda V. de Castellar-Schillings, Sopran und Günter Schillings an der Gitarre. Das Publikum konnte alle Texte des Konzertprogramms sowie deren Übersetzung mitlesen.
Eine Besonderheit stellten die Werke für Cembalo solo dar, die von Gotthard Kladetzky auf einem Keyboard sehr transparent interpretiert wurden. Es handelte sich um Werke von Heinrich Scheidemann und Wolfgang Weßnitzer. Den Abschluss bildeten eine Gaillarde und Courante, die von allen Instrumentalisten gemeinsam musiziert wurde. Das Publikum zeigte seine Begeisterung durch herzlichen Applaus.
Am nächsten Tag fand dann der Workshop in der Musikwerkstatt Siegburg statt. 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aus verschiedenen Teilen des Landes NRW angereist, um unter der Anleitung der Dozenten die Musik des Mittelalters in unterschiedlichster Form und Besetzung kennen zu lernen und zu praktizieren. Vertreten waren Blockflöten, Querflöten, Violoncelli, Gitarren, Cembalo und Gesang.
Die Räumlichkeiten der Musikwerkstatt Siegburg erwiesen sich als sehr geeignet, es herrschte eine offene, fröhliche Atmosphäre. Von 11.00 Uhr bis 18.30 Uhr – abzüglich einer Mittagspause – wurde engagiert und eifrig gearbeitet. Wichtig waren für viele Teilnehmer die Begegnung und der Kontakt untereinander sowie der Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten oder Gleichaltrigen. Auch verbesserten sich im Laufe des Tages die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, so dass im Abschlusskonzert vor einem zahlreichen Publikum beachtliche Ergebnisse präsentiert werden konnten. Ein langanhaltender Beifall war die Belohnung.
Am Ende dankte der Vorsitzende des DTKV-Bezirksverbandes Bonn/Rhein-Sieg, Gotthard Kladetzky, der Organisatorin Ursula Keusen-Nickel für die gelungene Veranstaltung, die ja bereits im Jahre 2016 von Jost Nickel vorgeplant worden war.