Alljährlich treffen sich die Vorsitzenden der Landesverbände, um Informationen auszutauschen, sich über rechtliche, soziale und politische Fragen zu informieren und um dem Verband neue Impulse zu geben.
Friederike Haufe, die 1. Vorsitzende der Länderkonferenz, leitete bei der jüngsten Konferenz am 6. Oktober in Hamburg die Diskussionen ergebnis-
orientiert und vermittelte den Teilnehmern einen instruktiven Einblick in die Hamburger Kulturlandschaft durch einen Vortrag über die Elbphilharmonie von Prof. Dr. Gereon Röckrath, dem Geschäftsführer der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Service GmbH, und eine Führung durch die Baustelle des ambitionierten Konzertsaalbaus.
Während man von einem Bauwerk verlangt, dass es auch fertig gestellt wird, ist Verbandsarbeit eine nie endende Baustelle. Bei der Länderkonferenz berichtete Christian Scheibler über die beginnende Arbeit des neu gegründeten Bundes-Fachausschusses „Verbandsentwicklung“. Zum einen gab er eine Übersicht über die zukünftigen Themen, zum anderen über das derzeitig zentrale Projekt des Fachausschusses: die Mitgliederbefragung, die eine wichtige Voraussetzung für die weitere Entwicklung des DTKV ist. Der Ausschuss erarbeitete einen Fragenkatalog und stimmt diesen nun mit den einzelnen Ländern ab. Dann soll mit professioneller Beratung der endgültige Fragebogen erstellt werden, der den Mitgliedern voraussichtlich in einem Jahr zugesandt wird.
Ines Stricker, Beirätin des DTKV in der Künstlersozialkasse, berichtete, dass der Beitrag zur Künstlersozialkasse von 3,9 auf 4,1 Prozent gestiegen ist. Die Ausgleichsvereinbarung für private Musikschulen, die bislang keine Abgaben gezahlt haben, obwohl sie dazu verpflichtet gewesen wären, gewährt die Möglichkeit zur Ratenzahlung ohne Zinszuschlag, verteilt auf 5 Jahre. Die Meldefrist endet im Dezember 2012. Die Künstlersozialkasse wird nun auch Ehegatten überprüfen, die über ihren Partner familienversichert sind. Wenn ihr Einkommen aus freiberuflicher künstlerischer Tätigkeit 3.900 EUR übersteigt, müssen sie auch Beiträge an die Künstlersozialkasse abführen.
Rechtsanwalt Hans-Jürgen Werner informierte die Teilnehmer über die geplante Umsatzsteuerreform, die Petition und den weiteren parlamentarischen Weg. Er forderte den Verband auf, seine Ziele hartnäckig zu verfolgen. Es muss erreicht werden, dass „Freizeitgestaltung, die auch Bildung ist, umsatzsteuerfrei bleibt“, sagte er, und meinte damit auch den frühkindlichen Musikunterricht und den Unterricht für Senioren.
In der Diskussion der Landesvorsitzenden sah man Handlungsbedarf hinsichtlich des G8, das zu erheblichen Problemen beim Musikunterricht geführt hat. Dieses Thema wird bei der D-A-CH-Tagung in Würzburg diskutiert werden. Die Förderung von Musikunterricht durch die Bundesregierung wurde als dringend notwendig gefordert. Dabei sollte der DTKV Modelle für eine Förderung durch den Bund entwickeln, die eine sinnvolle Ergänzung zur Kulturpolitik der Länder darstellen. Ein weiteres Anliegen der Versammlung war es, die GEMA in der gegenwärtigen politischen Diskussion zu unterstützen.
Im Hamburger Traditionslokal „Zum Brandanfang“ fand die Länderkonferenz ihren gemütlichen Ausklang. Dabei dankte Präsident Dr. Dirk Hewig Friederike Haufe für die hervorragende Organisation und umsichtige Leitung der Konferenz.