Wieder einmal fand im Haus der Musik ein vielbeachtetes und bejubeltes Konzert der Reihe „Klangspuren“ des Tonkünstlerverbandes Hochfranken sowie von Mitgliedern der Hofer Symphoniker statt.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem Trio von Madeleine Dring (1923–77) für Flöte, Oboe und Klavier, ein Werk, das dem Jazz und den Kompositionen von F. Poulenc sehr nahe steht. Noriko Kitamura (Oboe), Melanie Schönbichler (Flöte) und Christopher Schmitz (Klavier) konnten diesem Werk mit ihrer Lust am Detail und dem Reichtum der Dynamik eindrucksvolles Leben einhauchen und dem interessiert lauschenden Hörer eine hörenswerte Klangspur einprägen.
Jens Gottlöber musizierte Werke der Gitarrenliteratur, die „Hommage an C. Debussy“ sowie „Recuerdos de la Alhambra“ – gern gespielte Stücke, die hohe Virtuosität erfordern und der linken Hand musikalische Forschungsreisen durch das Gewirr der Emotionen beschert. Lebenslust sprühte aus dem Klaviertrio KV 502 in B-Dur von W.A. Mozart mit gewohnt vielen Mozart’schen Themen und aufgepeppten Verzierungen, die in den verschiedenen Stimmen lustvoll von Monika Mayrock (Violine), Markus Jung (Violoncello) und Renate von Hörsten (Klavier) aufgegriffen und variiert wurden. Die ganze Verzweiflung des späten Werks Mozarts war im zweiten Satz hörbar. Meditativ erklang das tief berührende Thema silbrig-hell bis irisierend-dunkel und sehnsüchtigverschattet. Der letzte Satz „Allegro“ wurde als richtiger Rausschmeißer musiziert mit virtuosen Läufen und variierten Themen. Sogar dem Violoncello wird endlich erhöhte Aufmerksamkeit mit einem hochvirtuosen Schluss geschenkt.
Der Höhepunkt des Abends war das in Hof noch nie gespielte Oktett F-Dur DV 803 von F. Schubert mit Elena Gonashvili (Violine), Leonidha Qose (Violine), Anton Bonev (Viola), Tamara Melikian (Violoncello), Natsuna Araki (Kontrabass), Thomas Faltlhauser (Klarinette), Tonko Huljev (Fagott) und Alan Korck (Horn). Dieses wunderbare Werk, das sich in vielerlei Hinsicht am Septett von Beethoven orientiert, verströmte mit seinen tief emotional bewegenden Themen und dank der perfekt aufeinander hörenden Musiker den Genius Schuberts, allen voran Elena Gonashvili (1. Geige), die ausdrucksvoll, romantisch und kräftig die Themen vorstellte und durch die überreiche Klangpalette der nachfolgenden Instrumente das Thema in immer verschiedenen Nuancen hervorbrachte. Thomas Faltlhauser (Klarinette), im zweiten Satz tiefernst und ganz Spannung, unternahm musikalische Seelenwanderungen, die den Zuhörer tief berührten. Mit dem gewaltigen Thema des letzten Satzes endete der großartige Abend, der den Zuhörern beeindruckende Klangspuren hinterließ!