Mit dem Tod von Dr. Ottokar Hahn im Mai 2020 hat die Förderung des hochbegabten musikalischen Nachwuchses in Berlin einen der wenigen noch vorhandenen Mäzene alter Schule verloren.
Nach seiner Tätigkeit als Botschafter der Europäischen Kommission in Moskau konnte die Leiterin des Julius-Stern-Instituts, Frau Prof.Wagner-Dix, Herrn Dr.Ottokar Hahn als Gründungsmitglied und ersten Vorsitzenden des Europäischen Freundeskreises des JSI gewinnen. Das Julius Stern-Institut, gegründet 1850 als Stern’sches Konservatorium, ist Teil der Fakultät Musik der UdK Berlin und gilt bundesweit als eine der größten und renommiertesten Einrichtung der musikalischen Nachwuchsförderung.
Durch sein Engagement konnten Konzerte für die Jungstudenten des JSI nicht nur in Berlin , sondern auch europaweit organisiert werden. So fanden Konzerte in anderen Bundesländern, in Brüssel, Basel, Zürich, Oslo, Kopenhagen, Österreich und Spanien statt. Konzerte mit Opernstipendiaten der neuen Beitrittsländer der EU 2005 im Instrumentenmuseum, Festveranstaltung im Rahmen des deutsch-russischen Forums für Michael Gorbatschow 2007 im Berliner Hotel Adlon, ein Konzert von Jungstudenten des JSI und aus Vilnius zu Ehren des litauischen Präsidenten Valdas 2006 im Roten Rathaus, Konzerte anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 und im Jahre 2009 zu 20 Jahre Mauerfall in Berlin fanden in Brüssel statt und waren von Dr.Hahn mit initiiert und unterstützt worden.
Ottokar Hahn hat sich als erster Vorsitzender des Europäischen Freundeskreises des JSI mit nie versiegendem Engagement und unerschöpflichem Ideenreichtum sowie aus seiner Liebe zur Musik für die Völkerverständigung durch kulturellen Austausch eingesetzt. Er hat sich aber auch stets darum gekümmert, dass der Freundeskreis ständig weitere motivierte Mitglieder gewinnen konnte sowie immer wieder spektakuläre Auftrittsorte und internationale Gastgeber gefunden werden konnten.
Seine beruflichen Tätigkeiten als Minister und Bevollmächtigter des Saarlandes im Deutschen Bundesrat, insbesondere aber auch als Botschafter der Europäischen Kommission in Moskau boten ihm ein breites Netz an Kontakten, die er für Auftrittsorte der Studenten, besondere Konzerte an internationalen Feiertagen und Aufenthalte in diversen europäischen Botschaften nutzte und den hochbegabten Jungstudenten des JSI Entwicklungsmöglichkeiten bot, die deren musikalische Ausbildung maximierte. Seine Liebe zur Musik vermochte auch die jüngsten der Studenten zu motivieren, zumal er sie auch auf den Konzertreisen persönlich begleitete. Auch als er krankheitsbedingt den Vorstandsvorsitz abgeben musste, hat er als Ehrenpräsident des Freundeskreis weiterhin das JSI und die Jungstudierenden gefördert, sogar noch über seinen Tod hinaus .
Hahn war Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich.