Am 17. Mai 2014 konzertierten die Siegburger Musiker Jost Nickel (Flöte), Ursula Keusen-Nickel (Violoncello) und Gotthard Kladetzky (Klavier) mit Werken des in Siegburg beheimateten DTKV-Manuskriptarchivs in Magdeburg zusammen mit Künstlern und Schülern des Landesverbandes Sachsen- Anhalt. Die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt Dr. Sigrid Hansen hatte die Delegation aus NRW eingeladen. Verbunden mit dem Konzert wurde ein Workshop mit dem viertel- und achteltönigen Werk „Abstände“ für 6 Flöten und 6 Violoncelli ad lib. des Flötisten und Komponisten Jost Nickel veranstaltet, das ebenfalls im Konzert zur Aufführung gelangte. Die Flötistin Christine Verständig aus Magdeburg mit ihren Schülerinnen und Jost Nickel erhielten für die Interpretation im Konzert großen Beifall.
Christine Verständig und Jost Nickel spielten darüber hinaus für zwei Flöten das Duo „Aria und Bolero“ von Ursula Keusen-Nickel, das ebenso wie Wil Offermans’ „Tsuru-no-Sugomori“ für Flöte solo, interpretiert von Christine Verständig, mit viel Beifall aufgenommen wurde. Diese Komposition, die ebenso wir Dorothea Schuffenhauers „Kinderwelt auf Tasten“ und Peter Petkows „Poem“ für Violoncello und Klavier (Ursula Keusen- Nickel, Violoncello, und Gotthard Kladetzky, Klavier) nicht dem Archiv angehört, wurde ebenso mit viel Beifall aufgenommen. Die Komposition „Der Junge Flötist“ von Stojan Stojantschew, von Magdeburger Schülern dargeboten, ergänzte das kurzweilige Programm sinnvoll.
Höhepunkt des Konzerts war die Interpretation des Trios für Flöte, Violoncello und Klavier von Minas Borboudakis, das von Jost Nickel, Ursula Keusen- Nickel und Gotthard Kladetzky zum Abschluss gespielt wurde. Am Ende waren sich alle Beteiligten aus Sachsen-Anhalt und NRW einig, dass die Archiv-Konzerte, die übrigens von der Stiftung Engelbert Humperdinck Siegburg initiiert wurden, fortgesetzt werden sollen. Das gleiche betrifft auch das Archiv-Konzert, das am 14. Juni 2014 in Oldenburg auf Einladung der niedersächsischen Landesvorsitzenden Friederike Leithner und des zuständigen Ortsverbandsvorsitzenden und Komponisten Christoph J. Keller zustande kam. Hier wirkten gleich fünf niedersächsische Musikerinnen und Musiker aus Oldenburg, Osnabrück und Hameln mit. Eröffnet wurde der Tag wieder mit einem Workshop, der ebenfalls das Werk „Abstände“ von Jost Nickel zum Inhalt hatte. Der Klangreiz der Achtel- und Vierteltöne wurde von vier Cellistinnen ergänzt, was die Klangintensität in hohem Maße verstärkte. Schülerinnen von Gerke Jürgens, die selbst zusammen mit Ursula Keusen-Nickel das Violoncello- Quartett komplettierte, sowie Flötenschülerinnen von Irmgard Asimont (Oldenburg) und Carolin Katzenburg (Hameln) bildeten das Ensemble unter Leitung von Jost Nickel.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem „Echo über den Urton“ für zwei Flöten, dargestellt von Carolin Katzenburg und Jost Nickel. Es folgte die ausgezeichnete Interpretation von Peter Florians Klavier-Intermezzi durch Julia Habiger- Prause, die auch die dazugehörenden Gedichte von Gisela Breidenstein eindrucksvoll rezitierte.
Mit Ursula Keusen-Nickels „Aria und Bolero“ für zwei Flöten konnten die Flötisten Irmgard Asimont und Jost Nickel überzeugen. Ausschnitte aus „An der Sieg entlang“ von Rudolf Suthoff- Gross für Flöte, Altflöte und Violoncello (unter Anwesenheit des Komponisten), gespielt von Carolin Katzenburg, Jost Nickel und Ursula Keusen-Nickel) konnten als Gruß der Siegburger Stiftung Engelbert Humperdinck verstanden werden, der auch dieses Konzert zu verdanken war.
Abgeschlossen wurde der erste Teil durch Ute Pukropski (Akkordeon), die Christoph J. Kellers Komposition „Durch das Jahr“ (wie auch im zweiten Teil Kellers „Metamorphosen“ für Akkordeon) mit viel Beifall darstellte. Kellers „Traum“ (Uraufführung) und „Elegie“ aus „4 Konzertstücke für Flöte und Gitarre“, mit den Interpreten Irmgard Asimont und Dominik Zimmermann (Gitarre) – ein hervorrragend eingespieltes Duo –, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Gotthard Kladetzky führte sehr einfühlsam „Visionen“ (Uraufführung) für Klavier von Ursula Keusen- Nickel auf, was vom zahlreichen Publikum mit viel Beifall aufgenommen wurde.
Auch dieses Konzert endete mit dem Trio für Flöte, Violoncello und Klavier von Minas Borboudakis, eine Interpretation, die hohen Anklang und viel Beifall bei dem sehr für Neue Musik aufgeschlossenen Publikum hervorrief.
Auch nach diesem Konzert waren sich die Initiatoren einig, dass die Kooperation mit dem Manuskriptarchiv des DTKV fortgesetzt werden muss.