2010 gab der bekannte Jazztrompeter Till Brönner in einem Interview mit der ZEIT zu, an einem früheren Punkt seiner Karriere bereits vor dem Aus als Trompeter gestanden zu haben. Schwerwiegende Probleme mit seinem Ansatz hatten ihn in eine tiefe bläserische Krise gestürzt, aus der ihn erst die Begegnung mit dem „Trompeten-Doktor“ Malte Burba herausführte.
Burba, damals Professor für Trompete an der Musikhochschule in Mainz, hatte in wenigen Minuten Brönners Problem analysiert und ihm einen völlig falschen Ansatz bescheinigt. Innerhalb eines Jahres korrigierte Brönner diesen unter Burbas Anleitung und hatte dabei das Gefühl, „alles noch einmal von Neuem lernen“ zu müssen. Heute hat er die Krise längst überwunden und teilt sich mit dem Mann, der ihm damals, wie er sagt, „das Leben gerettet hat“ eine Professur an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden.
Dass dieses Problem häufig bei Bläsern auftritt und zu extremer Frustration auch bei fortgeschrittenen und sogar professionellen Musikern führen kann, zeigt nicht nur Brönners Geschichte. Auch andere Profis, wie die Jazztrompeter Joo Kraus und Julian Wasserfuhr oder der Solotrompeter der Münchner Philharmoniker Florian Klingler suchten an verschiedenen Punkten ihrer Karriere Burbas Hilfe. Klingler hat durch die Methode aus einer Krise „wieder zurück in die Spur“ gefunden und sagt von sich, er würde ohne sie „heute nicht mehr professionell Trompete spielen“.
Inzwischen hat sich Malte Burba seine Methode, die auf wesentlichen Erkenntnissen über die physikalischen Abläufe beim Spielen von Blasinstrumenten sowie der genauen Beobachtung medizinischer Aspekte beruht, patentieren lassen und einige wenige seiner Schüler soweit in deren Funktionsweisen eingeführt, dass sie als lizenzierte BurbaBrass-Lehrer das Wissen an ihre Schüler weitergeben können.
Ein solcher ist der Trompeter Georg Birner, der bereits als Jungstudent und später regulärer Trompetenstudent bei Malte Burba dessen Lehre verinnerlicht hat und inzwischen an der privaten Musikschule „musikwerkstatt unisono“ in Offenberg/Neuhausen – zusammen mit deren Geschäftsführer Andreas Stich – ein eigenes Lehrprogramm, die BurbaBrass-Akademie, erarbeitet hat. Das auf eine Dauer von mehreren Jahren angelegte Programm richtet sich an ambitionierte Bläser, die bereits im technischen Sinne fortgeschritten sind, aber ihre bläserspezifische Atemtechnik und die dazugehörige Körperkontrolle (Mimik, Muskulatur) und auch das entsprechende Körperbewusstsein im Hinblick auf das Spielen eines Blasinstruments weiterentwickeln wollen.
Diesen Sommer gibt es neben dem regulär bestehenden Lehrangebot auch die besondere Gelegenheit, den Entwickler der Lehrmethode Malte Burba persönlich in einem Meisterkurs zu erleben. Neben Professor Burba wird auch Florian Klingler als Dozent Impulse geben.