Es ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, wenn auch der Betroffene zu Lebzeiten wohl kaum diese posthume Anerkennung vorausgesehen hätte.
Der Alsdorfer Kirchenmusiker und rheinische Komponist Johann Lütter (1913-1992) hätte schon fast 100 Jahre alt werden müssen, um auf Erden noch von der Publizierung seiner Werke zu erfahren. Genau dies steht aber kurz bevor: Im Jubiläumsjahr des 1913 Geborenen nähert sich die Veröffentlichung all seiner Kompositionen peu à peu dem Abschluss. Möglich machen dies die Aktivitäten der in Heinsberg ansässigen „Johann Lütter-Stiftung“. 2001 noch vom Komponisten-Sohn und Konzertpianisten Franz-Joseph ins Leben gerufen, wurde ihre Arbeit ab 2003 von dessen Witwe und der Komponisten-Schwiegertochter Ingeborg Lütter engagiert fortgeführt. Ihr zur Seite stehen ein Vorstand unter dem Vorsitz von Thomas Lakenberg und einem beratenden Kuratorium.
Nachdem es schon im Frühjahr einige Konzerte der Stiftung gegeben hat, stehen weitere Veranstaltungen im „Lütter-Jahr“ an. So gibt der Langeweher Konzertpianist Heribert Koch, der Familie Lütter wie der Stiftung seit Jahren verbunden, am Sonntag, 8. September, 18 Uhr, ein Hauskonzert im Heinsberger Lütter-Haus (Rudolf-Diesel-Straße 28). Während einer festlichen Matinée wird eine Woche später (Sonntag, 15. September, 11 Uhr) in der Musikhochschule Aachen die CD mit Klavierwerken von Johann Lütter vorgestellt. Eingespielt hat sie die Konzertpianistin Dorothee Broichhausen.
Der Alsdorfer Kirchenmusiker Josef Voußen wurde vor neun Jahren als erster „Lütter-Preis“-Träger ausgezeichnet. Er hat sich um die Aufführung der sakralen Werke Johann Lütters besonders verdient gemacht. Nachdem er am Sonntag, 13. Oktober, 11.15 Uhr, im Hochamt in St. Castor mit seinem Chor die Messe in e-moll von Lütter aufgeführt hat, heißt es „Mit Johann Lütter nach Rom!“ Im Rahmen einer fünftägigen Chorreise in die Ewige Stadt wird die erwähnte Lütter-Messe in der Kirche Maria dell Anima gesungen. „Ein Traum geht in Erfüllung“, schwärmt Ingeborg Lütter, die selbst mitsingen wird. In den letzten Jahren war das Werk schon im Kölner sowie im Altenberger Dom zu hören – aber Rom ist wohl nicht zu steigern!
Gleichwohl gibt es für Daheimgebliebene und Mitreisende doch noch etwas Besonderes. Ingeborg Lütter: „Im Rahmen einer Lütter-Festivalwoche vom 11. bis 18. Oktober sind noch mehrere Veranstaltungen geplant.“ Sie werden rechtzeitig in der Presse bekanntgegeben.
Schließlich treffen sich die Siftungsmitglieder und Freunde der Musik Lütters wie in jedem Jahr zur Stiftungsmesse im „Selfkantdom“, sprich in der Pfarrkirche St. Gangolf Heinsberg.
Gestaltet wird sie am Samstag, 19. Oktober, 17 Uhr, von der Oratoriumsvereinigung Sittard. Das Jahresprogramm der Stiftung endet wie im Vorjahr mit dem „Kinderkonzert in der Adventszeit“ unter der Leitung von Kuratoriumsmitglied Britta Abels und zwar am Samstag, 30. November, 16 Uhr, im Hause Lütter, Heinsberg.