Banner Full-Size

Mozart und Mancini unter freiem Himmel und Corona zum Trotz

Untertitel
„Der Digitalfügel auf Reisen“– zum Konzert Ende August 2020
Publikationsdatum
Body

Braunschweig. „Der Digitalflügel auf Reisen“ ist ein neues Konzertformat, das bereits an verschiedenen Orten in Braunschweig und Umgebung erfolgreich durchgeführt wurde. Die Idee stammt von der Musikpädagogin Ilka Schibilak. Der Flügel wurde großzügigerweise vom Kiwanis Club Deutschland gestiftet. Er ermöglicht den jungen KünstlerInnen nach langer Konzertpause und im Rahmen dieses neuen Open Air Formats wieder öffentlich aufzutreten.

Zum Konzert Ende August 2020 hat Friederike Leithner, 1. Vorsitzende des DTKV-Bezirkes Braunschweig, Nachbarn aus ihrer Straße eingeladen. Jede Familie stellte ein paar Stühle direkt vors Haus, und bald wurde aus dem Sackgassenrondell eine Konzertbühne mit einem weißen Digitalflügel auf dem Asphalt im Schatten einer Eiche. Falls sich das Wetter doch noch ändern sollte, stünden die leeren Carports dem Flügel und den Zuhörern zur Verfügung. Die 24-jährige Pianistin Nicole Rudi von der HMTM Hannover begann das Konzert mit einer kurzen Ansprache, in der sie ihre Dankbarkeit für diese Auftrittsmöglichkeit zeigte, nachdem mehrere geplante Konzerte während des Lockdowns ausgefallen waren. Sie begann sichtlich gut gelaunt mit der Sonate Es-Dur KV 282 von Wolfgang Amadeus Mozart. Die heitere Stimmung der beiden Menuette und des Schlusssatzes passte bestens zum sommerlichen Wetter. Die Étude es-Moll aus dem Zyklus Études-Tableaux op. 44 von Sergej Rachmaninow beeindruckte mit der Klangdichte und Frédéric Chopins Polonaise in fis-Moll op. 44 zeigte, dass Nicole Rudi sich trotz mancher ungeplanten Geräusche (ADAC-Hubschrauber, einparkende Autos) nicht so leicht von ihrer Interpretation abbringen ließ. Im zweiten Teil trat die zwanzigjährige Pauline Marie Aust auf. Sie sang ihre eigenen Songs („Ein letzter Kuss“ oder „Ich am Klavier“) und auch die bekannten Stücke wie „Moon River“ von Henry Mancini oder „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Ihre Stimme erfreute durch interessante Facetten, überraschte durch unerwartete „jazzige“ Rauheit, die besonders eindrucksvoll im auf Spanisch gesungenen Lied „Chachachá“ von Jósean Log herauskam. Tolles Konzertformat mit großartigen jungen Künstlerinnen!

 

 

Print-Rubriken
Unterrubrik