Zu ihrer alljährlichen Versammlung trafen sich die Delegierten des Tonkünstlerverbandes Bayern am 20.06.15 in der Hochschule für Musik in Würzburg. Prof. Barbara Metzger begrüßte stellvertretend für den Präsidenten Prof. Dr. Bernd Clausen die über 40 Teilnehmer. Dabei verwies sie auf die enge Zusammenarbeit der Hochschule mit dem Würzburger Tonkünstlerverband und dem Landesverband etwa bei der Vorbereitung der Studenten auf den Beruf, dem Qualitätszertifikat oder der Neuen Musik. Der 1. Vorsitzende Dr. Franzpeter Messmer dankte der Hochschule für Musik Würzburg für die enge Kooperation.
Schwerpunkt 2014-2015: Lehrbeauftragte und Musik im Ganztag
Schwerpunkte der Verbandsaktivitäten 2014-2015 waren die Besserstellung der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen und an Universitäten im Bereich Musik und das Thema „Musik im Ganztagsunterricht“. Insbesondere zum letzteren Thema fanden zahlreiche Aktivitäten des TKV Bayern statt. So wurde die Resolution „Zeit für Musik an der Ganztagsschule“ vorgestellt; die Jahrestagung der Privaten Musikinstitute befasste sich mit diesem Thema; Franzpeter Messmer führte Gespräche in den Ministerien, mit den verschiedenen Fraktionen der Parteien im Landtag und arbeitete im Präsidium des Bayerischen Musikrats mit, der Tagungen in Regensburg und im Bayerischen Landtag in München zu diesem Thema durchführte. Wichtige Punkte des Tonkünstlerverbandes Bayern sind unter anderem: mehr Zeit im Stundenplan für Musik, angemessene Bezahlung der außerschulischen Lehrkräfte, Förderung individueller Interessen und Begabungen, Ausbau der Infrastruktur an den Schulen (Räume für Üben und Unterrichten), Qualitätsstandards für den außerschulischen Musikunterricht. Durch die zahlreichen Aktivitäten konnte in Politik und Gesellschaft ein großes Verständnis für die speziellen Anliegen des Tonkünstlerverbandes erzielt werden. Deren Umsetzung wird freilich noch ein langer Weg sein.
Im Anschluss gaben die Vorstandsmitglieder und die Vorsitzenden der Ausschüsse einen Einblick in ihre umfangreiche Arbeit. Der neue Unterrichtsvertrag, Musikgeragogik, Jazzkonzerte für Kinder und Jugendliche, das Fortbildungsprogramm des Verbandes sind hierzu einige Schlagwörter.
Modernisierung der Verbandsarbeit
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes zeigte Schatzmeister Dr. Wolfram Göbel die wirtschaftliche Situation des Verbandes auf. Dabei konnte er einen erfreulichen Mitgliederzuwachs 2014-2015 um 112 auf nunmehr 2.605 feststellen. Der Abbau der Rücklagen in den letzten Jahren konnte zwar im vergangenen Rechnungsjahr durch Sparmaßnahmen gestoppt werden. Doch Investitionen im IT-Bereich sind dringend notwendig, um die Arbeit in der Geschäftsstelle zu erleichtern.
Der Vorstand schlug deshalb zur finanziellen Konsolidierung eine höhere Abgabe vonseiten der Regional- und Ortsverbände vor, die nach einer konstruktiven Diskussion von der Mehrheit befürwortet wurde.
Franzpeter Messmer begrüßte diese Entscheidung als Weichenstellung hin zu einem Landesverband, der gemäß den heutigen Anforderungen die Anliegen seiner Mitglieder in Gesellschaft und Politik effektiv vertreten sowie seine umfangreichen Serviceleistungen gewährleisten und ausbauen kann.
Aktiv und engagiert vor Ort: die Regionalverbände
Anschließend gaben die einzelnen Orts- und Regionalverbände in kurzen Schlaglichtern einen Überblick über ihre eigenen Aktivitäten in den Bereichen Konzert, Fortbildung, pädagogische und musikpolitische Arbeit. Dabei wurde deutlich, wie lebendig, aktiv und engagiert sie vor Ort sind. Dies ist, wie Franzpeter Messmer betonte, das Fundament der erfolgreichen Entwicklung des Tonkünstlerverbandes Bayern.
Steffen Zeller, Projektleiter für Private Musikinstitute und Freiberufliche Musikpädagogen, konnte über die Ausreichung der staatlichen Förderung für Freiberufliche Musikpädagogen und Private Musikinstitute Positives berichten. Über 40 Institute in ganz Bayern wurden 2014 gefördert und nahezu 400 Qualitätszertifikate, die eine Voraussetzung für die Förderung sind, vergeben. Damit kann drei Jahre nach der Einführung dieser Förderung als Zwischenbilanz festgestellt werden, dass sie vom Tonkünstlerverband Bayern in administrativer und inhaltlicher Hinsicht höchst erfolgreich verwirklicht wurde. Für diese außerordentliche Leistung dankte die Delegiertenversammlung Steffen Zeller und Geschäftsführerin Andrea Fink mit großem Beifall.
Weitere Themen wie GEMA, die Edition „Neue Töne“, Tonkünstlerfeste oder die Buchreihe „Komponisten in Bayern“ wurden diskutiert. Insgesamt fand die umsichtig von Andrea Fink und Michael Riedmaier organisierte Delegiertenversammlung in einer positiven Atmosphäre statt, auch wenn die Tonkünstler bei der Aufführung des Frankenliedes noch etwas Koordinierungsbedarf zeigten.