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Musikalisches Kaleidoskop

Untertitel
Konzert des DTKV Landesverbandes Saar
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„Können bitte mal alle sich laut unterhalten?“, fragt eine Lehrerin. In einer dreiviertel Stunde beginnt das Konzert, Spannung liegt in der Luft. „Wir haben das noch nie mit Klavier zusammen geprobt, das würde die Situation ein bisschen entspannen“.

Nicht nur aus Saarbrücken, auch aus Merzig, Lebach, Frankreich und vielen kleinen Orten sind Schüler, Lehrer und Eltern zum Vorspiel des DTKV Saar nach Heusweiler angereist. Der Festsaal des Rathauses erwartet uns, ein hoher Giebelraum, an den lachsfarbenen Wänden können wir bis weit nach oben zum Gebälk schauen. 17 Uhr, das Konzert beginnt mit einem Duo aus Klarinette und Klavier: Alica und Nora Dreyer eröffnen stimmungsvoll mit zwei der Four Pieces des irischen Komponisten Howard Ferguson. Im Verlauf sind die Solo-Pianisten eindeutig in der Überzahl: Neun Schülerinnen und Schüler von zwei Klavierpädagoginnen, Jelena Semenenko und Jutta Ernst, spielen an diesem Nachmittag. Ein paar Beispiele: Noemi Grun widmet sich in Tschaikowskis Nocturne op. 19.5 cis-Moll zärtlich jeder Note mit dunklem Anschlag. Benedikt Rivinius bringt kriegerisch-majestätische Haltung in Prokofjews Marsch aus „Die Liebe zu den drei Orangen“ zur Geltung. Helena Fontaine macht Laune mit perlenden Trillern in Haydns G-Dur Sonate HOB XVI:27. Klangfarben und überraschende Wechsel erreicht Julia Folz in „Julia als Mädchen“ von Prokofjew. Bei den schon fast erwachsenen Pianisten in der zweiten Konzerthälfte kann man über die Professionalität nur noch staunen: Nach einem meditativen Bach-Präludium und Fuge des ganz mit dem Klavier verbundenen Francesco Torsello erzeugt Lisa Glaser rauschende Tonwogen in „Estampes“ von Debussy. Mit starker Agogik und Dynamik präsentiert Eugene Oh die Ballade Nr.1 op. 23 g-Moll von Chopin. Die Abwechslung durch eine Brahms Viola-Sonate tut gut, gespielt von Emanuel und David Rheinert, deren Lehrerin Pamela Buell ist. Drei Cellisten aus der Klasse von Susanne Richter kommen ebenfalls zu Gehör, dabei fällt besonders Ben Gerten mit konzentrierter Hingabe bei Bernhard Rombergs Concertino op. 38 e-Moll auf.
Vor dem Auftritt des letzten Pianisten, Jonas Stark, überreicht Jutta Ernst diesem ein Präsent des DTKV-Vorstands, denn Jonas hat in letzter Zeit mehrere Wettbewerbe gewonnen, unter anderem in Ettlingen und Trier. Auch hier ist sein Auftritt mit dem 3. Satz aus Franz Liszts „Années de Pelerinage“ hypnotisch-brillant. 

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