Als vor mehr als drei Jahrzehnten die Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Studientagungen (D-A-CH-Tagungen) aus der Taufe gehoben wurden, schwebte den Initiatoren ein Forum zu Erfahrungsaustausch, Diskussion und Anregung vor. Im regelmässigen Wechsel der Veranstaltungsorte zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten aktuelle Themen der Musikpädagogik von maßgeblichen Referenten behandelt und die Referate anschließend in einer Broschüre veröffentlicht werden.
Mit der nunmehr 31. D-A-CH-Taung zum Thema „Musikstudium – was dann? Neue Musikberufe, neue Studiengänge, neue berufsqualifizierende Weiterbildungsmöglichkeiten“ wurde die langjährige Tradition musikalischer Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ), dem Schweizerischen Musikpädagogischen Verband (SMPV) und dem Deutschen Tonkünstlerverband (DTKV) fortgesetzt. Der Deutsche Tonkünstlerverband als gastgebender Verband im Millenniumsjahr lud unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber Referenten und Gäste aus den drei Ländern nach Garmisch-Partenkirchen ein.
Die dreitägige Tagung fand in den Räumen des Richard-Strauss-Instituts statt, das kürzlich sein einjähriges Bestehen in Garmisch-Partenkirchen feierte. Von den zentralen Aufgaben des Instituts, aber auch von den hervorragenden Arbeitsmöglichkeiten, die das Institut bietet, konnten sich die Tagungsteilnehmer während des Aufenthalts in der renovierten Gründerzeitvilla selbst einen Eindruck verschaffen. (siehe den eigenen Bericht auf Seite 27!)
Dem Deutschen Tonkünstlerverband ist es als Standesvertretung für alle Musikberufe – für Musikpädagogen, Komponisten, Interpreten und alle anderen im Musikbereich Tätigen – ein Anliegen, sämtlichen angesprochenen Interessengruppen gerecht zu werden. Die Ausgestaltung der 31. D-A-CH-Studientagung und die Fülle angesprochener Themen entsprach dieser Forderung, standen neben einem Grundsatzreferat doch im engeren Sinne musikpädagogische Themen, neue Möglichkeiten musikalisch gestaltender Arbeit, praktische Tipps für Studierende und nicht zuletzt die klingende Musik im Mittelpunkt. Die im Folgenden ausführlicher dargestellten Referate sind in Kürze im gedruckten Tagungsbericht nachzulesen, der vom DTKV veröffentlicht wird.
Nach der Begrüßung durch den Institutsleiter, Christian Wolf, erhielt der Garmisch-Partenkirchener Oberbürgermeister Toni Neidlinger das Wort. Er sprach von einem förmlichen „Bermuda-Dreieck Strauss“ im Werdenfelsener Land, nämlich der Richard Strauss-Villa, den Richard-Strauss-Tagen der Stadt Garmisch-Partenkirchen und dem Richard-Strauss-Institut. Die beachtliche Tatsache, dass eine Marktgemeinde wie Garmisch-Partenkirchen die Trägerschaft des Instituts hälftig mit dem Staat Bayern übernommen habe, sei nur dem besonderen Rückhalt in der Bevölkerung zu verdanken, die dem Wirken von Strauss eng verbunden sei. Die Einrichtung des Instituts gerade in Garmisch-Partenkirchen sei vor allem für die Forschung von großem Vorteil, da durch die örtliche Nähe ein unkomplizierter Zugriff auf das Archiv der Familie Strauss gegeben sei.
Ministerialrat Dr. Dirk Hewig, der sich im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst intensiv für das Richard-Strauss-Institut eingesetzt hatte, begrüßte die Tagungsteilnehmer im Namen des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Herrn Hans Zehetmaier. In seinem Grußwort skizzierte er das Umfeld junger Studierender: die Stellen an Musikschulen seien meist mit jungen Musikpädagogen besetzt, unverhältnismäßig viele hoch qualifizierte Musiker und Musikpädagogen drängten auf Professorenstellen und nur Höchstqualifizierte hätten eine Chance auf eine Stelle in deutschen Orchestern. Dagegen gäbe es in neuen Medien und in der Kulturverwaltung neue Stellen, die allerdings auch neue Qualifikationen zur Voraussetzung hätten. Die Forderung von Dr. Hewig, Studieninhalte ständig zu überprüfen und neu zu strukturieren, stieß auf offene Ohren, zumal er vertiefend hinzusetzte, dass Musikpädagogen außerhalb der Lehrämter an Schulen der eigenen Profilierung bedürften. Der Musikpädagoge von heute müsse sich auch in der von jungen Menschen gespielten Musik auskennen, neben dem Nachspielen von Musik dem Schöpferischen besondere Bedeutung geben und durch Basisqualifikationen in neue Berufsfelder ausgreifen können.
Prof. Dr. Inka Stampfl, Inhaberin des Lehrstuhls für Musikpädagogik an der Universität Passau, vertiefte in ihrem Eingangsreferat diese Forderungen. Im Zeitalter des Computers gebe es eine neue Ästhetik, die auf ganz eigene Weise „gestaltete Fantasie“ sei. Die neuen Technologien führten auch zu neuen Bildungszielen, die wiederum andere und neue Ausbildungsgänge in der Aus- und Weiterbildung nach sich zögen. Der Musikunterricht auf allen Ebenen dürfe sich seinen angestammten Aufgaben, nämlich der musikalischen Breitenarbeit und der Förderung von Spitzenbegabungen nicht entziehen, erhalte aber zusätzliche neue Aufgaben. Er müsse sich Neuem gegenüber öffnen, etwa neuen zeitgemäßen musikalischen Inhalten, neuen musikbezogenen Handlungen, neuen Unterrichtsstrukturen und neuen Zielgruppen (Mutter/Kind, Senioren, Ausländern, Aufgaben im sozialen Bereich).
Die Ausbildungskonzepte müssten konzeptionell neu gegliedert werden, indem a) die Vernetzung der Ausbildungsgänge eine Durchlässigkeit der Studiengänge gewährleiste, b) Studenten die Möglichkeit erhielten, eigenes Profil zu gewinnen und durch die Ausprägung ihrer speziellen Begabungen besondere Qualifikationen für den Arbeitsmarkt zu erwerben und c) die Hochschulen sich anderen Institutionen und Verbänden gegenüber öffneten. Anschließend dankte Prof. Dr. Stampfl den Vertretern der Verbände in Österreich und der Schweiz für ihre Mitwirkung an der Tagung, die sie zugleich eröffnete.
Prof. Dr. Desmond Mark, Musikpädagoge, Musiksoziologe und Jurist aus Wien, unterstützte die genannten Forderungen und Wünsche hinsichtlich Ausbildung und Arbeitsfeld des Musikpädagogen in seinem Vortrag „Technologischer, ökonomischer und ästhetischer Wandel als Herausforderung für die Musikpädagogik“ durch die kenntnisreiche Darstellung des Status quo. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung von Musikberufen – so Mark – seien zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor allem zwei intensiv aufeinander einwirkenden Elementen unterworfen, zum einen der fortschreitenden Differenzierung und zunehmenden Komplexität der postindustriellen Gesellschaft, in der nicht mehr die Produktionsmittel, sondern die Information die wichtigste Grundlage bilde, und zum anderen der „historischen Akzeleration“, der immer größeren Beschleunigung, mit der wesentliche Impulse des Wandels aufeinander folgten. In seinem Vortrag beleuchtete er im Folgenden für die Veränderung des Musiklebens besonders wichtige Faktoren wie den Einfluss neuer Technologien, neuer wirtschaftlicher Ideologien und veränderter ästhetischer Positionen. Das kulturelle Leben sei nicht mehr einem Klassen- oder Schichtmodell unterworfen, in dem die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse auch die Vorliebe für bestimmte Musikgattungen präge, sondern zerfalle in a) die im Rückgang befindliche Kunst- und Repräsentationskultur, b) Soziokultur, Interaktion, prozessorientiertes Musizieren wie in Laienchören und an Musikschulen und c) in die Massen- und Medienkultur.
Die Musik eigne sich zur vielberufenen Globalisierung in besonderem Maße, da sie elektronisch aufgezeichnet und überaus schnell verbreitet werden könne. Die Rezeption der US-amerikanischen Popmusik in den vergangenen Jahrzehnten sei praktisch schon eine Vorwegnahme der heutigen Globalisierung mit anderen technischen Mitteln gewesen.
Besonderes Interesse fanden Professor Marks Ausführungen zum Klassikpublikum, das etwa bei 10 bis 20 Prozent der Musikrezipienten liege. Der Ausschließlichkeitsanspruch der Klassik werde in einer pluralistischen Gesellschaft zunehmend gefährdet, andererseits wüchsen der Klassik im Zuge der musikalischen Sozialisation immer wieder ältere Hörer zu, die diese Musik schätzten. Die Musikerziehung stehe vor der Aufgabe, diesen kontinuierlichen Wandel des Musiklebens aufzufangen und zumindest Grundlagen für einen kritischen Umgang mit dem Gehörten – gleich welcher Couleur – zu legen.
In der lebhaften Diskussion ging es um ästhetische gegenüber soziologischen Urteilen bei der Frage nach Werten, um die Bedeutung der Toleranz in der interkulturellen Gesellschaft und um die Möglichkeit des Erkennens hierarchischer Ordnung innerhalb einzelner Musikkulturen.
Dr. Bernhard Billeter von der Musikhochschule Zürich beleuchtete in seinem Vortrag „Musikwissenschaftsstudium – was dann?“ anhand empirischer Daten von Absolventen der Musikwissenschaft an der Universität Zürich die beruflichen Wege von ehemaligen Studierenden der Musikwissenschaft. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten gewählten Berufe in irgendeinem Zusammenhang mit Musik standen (Musikmanagement, Musikjournalismus, Musik-Dokumentation und -Archivierung in Rundfunk und Bibliothek), dass aber in den untersuchten Abgangsjahrgängen lediglich ein Studierender einer ausschließlich musikwissenschaftlichen Berufslaufbahn (der universitären Karriere) zustrebte. Einige der Befragten hatten schon vor dem Musikwissenschaftsstudium eine Musikausbildung abgeschlossen und arbeiteten als Musiker. Dr. Billeter zog am Ende seiner Ausführungen das Fazit, dass Musikwissenschaft nach wie vor ein Orchideenfach sei, vor dem es angesichts der Berufsaussichten und der hoch spezialisierten Forschungsinhalte zu warnen gelte. Des weiteren bekräftigte er, dass in der Ausgestaltung des Musikwissenschaftsstudiums neben dem Bildungs- und Forschungsauftrag eine Komponente zur praktischen Ausbildung oder Vorbereitung auf einen künftigen Beruf nicht ganz fehlen dürfe, denkbar seien hier vor allem Musikjournalismus und qualifiziertes Musikmanagement, Rundfunk und Tonträgermarkt. Schließlich forderte er im deutschsprachigen Raum eine engere institutionelle und personelle Verbindung zwischen Musikwissenschaft und Musikhochschule.
Gerhard Sammer untersuchte in seinem Referat „Musikerziehungsstudium in Österreich – was dann?“ die Situation an den vier österreichischen Ausbildungsstätten Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck.
Dabei ging er von statistischem Material zu Aufnahme und Beendigung des Studiums, zu Aufnahme und Abschluss des Referendariats und zu Beginn und Verlauf der Lehrtätigkeit in der Schule aus und stellte fest, dass weniger als ein Drittel der Studienanfänger schließlich in der Schule landeten. Zumindest in Wien gebe es deshalb einen ausgesprochenen Mangel an ausgebildeten Musikerziehern. Seinen Vortrag „würzte“ er mit kleinen Videotakes von Studenten über ihre beruflichen Vorstellungen. Aus der Tatsache, dass das Studium der Musikerziehung offensichtlich den Weg in andere Musikberufe öffne, könne man entnehmen, dass es keinen Bedarf nach neuen Studiengängen gebe. Die Unterrichtsinhalte im Musikerziehungsstudium seien aber immer wieder zu hinterfragen und zu erneuern. So habe die Medienpädagogik zunehmende Bedeutung, die sich auch in der Ausbildung niederschlagen müsse. Des weiteren gehöre auch die Weiterbildung zu den Aufgaben der Hochschule, derer sie sich noch nicht genügend annehme. Thomas Kessler, Komponist und Theorielehrer an der Musikhochschule Basel und zugleich Leiter des dortigen Elektronischen Studios, stellte das neue Fach Audio-Design vor. Die historisch gewachsene Spezialisierung musikalischer Tätigkeit in Komponist, Interpret und Instrumentenbauer müsse heutzutage noch durch einen weiteren Berufszweig ergänzt werden, nämlich durch den „Elektronik-Interpreten“ oder auch Audio-Designer. Der Beruf lasse sich in Basel in einem grundständigen Studium erlernen, die Berufschancen seien gut. Die Tätigkeit des Audio-Designers reicht von Musikindustrie, Konzertsaal, Musikschule und Konservatorium bis hin zum Filmstudio. Thomas Kessler bekräftigte, dass die Musikindustrie dem reinen Informatiker einen Musiker vorziehe, der das von ihm Programmierte auch zu hören verstehe.
Prof. Dr. Albert Hartinger vom Mozarteum Salzburg und der Salzburger Bachgesellschaft berichtete in seinem Vortrag über die Beziehung zwischen musikalischen Ausbildungsinstituten und Berufspraxis in Österreich. Er forderte, Vertreter von Praxisfeldern verstärkt in die Beurteilung und Planung von Studiengängen einzubeziehen und Ausbildungsziele neu zu reflektieren und zu formulieren.
Martina Pratsch, Musikhochschule Basel, sprach in ihrem besonders praxisnahen Vortrag über „‚Berufskunde/Kulturmanagement‘ – ein neues Angebot an der Musikhochschule Basel zur Planung der Berufstätigkeit von Musikstudenten“. Dabei wollte sie den Begriff „Kulturmanagement“ verstanden wissen als „Selbst“-Management der Studenten, denen schon im Studium die Möglichkeit gegeben werden solle, sich ein genaueres Bild über verschiedene Berufsbilder im Musikbereich zu machen und Handlungsansätze zum eigenen Arbeiten im Berufsalltag zu finden.
In ihrem Unterricht, so Frau Pratsch, stelle sie im Zusammenhang mit neuen Berufsbildern den großen Bereich des Kulturmanagements vor, (die Arbeit in öffentlichen Kulturämtern, für Ensembles, Kulturmarketing, Presse und Sponsoring, den Tonträgermarkt und entsprechende Studiengänge), informiere über die Arbeit eines Musikredakteurs, über musiktherapeutische Berufe und den Theaterbereich. Zum Stichwort Selbstmanagement erarbeite sie mit den Studenten Ausschreibung, Anschreiben, Bewerbungsunterlagen und analysiere Anzeigentexte und Zeugnisse. Ein weiterer wichtiger Punkt seien „technische Fragen“ wie die Versicherungspflicht, Möglichkeiten der Krankenversicherung, Altersvorsorge und der Künstlersozialkasse, schließlich behandle sie auch juristische Fragen wie Urheberrechte, Aufführungsrechte, Abgaben, Verträge und steuerliche Fragen. Zweifellos sei es für Studenten nützlich, sich mit diesen Aspekten ihrer späteren Tätigkeit schon während des Studiums auseinander zu setzen, um berufliche Entscheidungen gezielter treffen zu können. Die Tagungsteilnehmer waren sich einig, dass vergleichbare Kurse eigentlich in das Curriculum jeder Musikhochschule gehörten.
Prof. Dr. Klaus Ernst Schneider von der Musikhochschule Detmold stellte einen Studiengang vor, der ab dem Jahr 2001 als Weiterbildungsstudium anerkannt ist: „Musik-Vermittlung in Konzert, Rundfunk und Fernsehen, ein Pilotprojekt zur Ausbildung von Moderatoren an der Hochschule für Musik Detmold“. Er stellte seinem Referat einen Satz von Simon Rattle voran: „To be a performing artist in the next century, you have to be an educator, too“. Der neue Studiengang sucht auf dem Weg über die „didaktische Interpretation“ ausdrücklich neue Vermittlungswege für Musik. Gefragt werden müsse immer wieder nach Lebensweltphänomenen wie Tanz, Stille, Störung, Chaos und Ordnung, Kälte. Zwischen die Musik und das Hören dürfe sich gerade nicht ein „Theoriefilter“ legen, sondern in jedem Einzelfall müsse sich der Musikvermittler fragen, wie man selbst einen Zugang finden und einen solchen Zugang gestaltend vermitteln könne. Gelernt würden in dem Detmolder Studiengang Techniken der Präsentation, die Dramaturgie einer Musikveranstaltung und abschließend die Organisation eines eigenes Projekts. Das ab 2001 geplante viersemestrige Weiterbildungsangebot beruhe auf Block- und Wochenendveranstaltungen und richte sich vor allem an Musiker und Musikwissenschaftler, während man bei Musikpädagogen Kenntnisse in der Musikvermittlung eigentlich voraussetzen dürfe.
Im letzten Referat behandelten Maximilian Kock und Andi Gleichmann von der Seven Senses GmbH das „Audiodesign beim Fernsehen“. Mit einer Fülle von Beispielen, die zum großen Teil ihrer eigenen Arbeit beim Sender Pro 7 entstammten, erläuterten sie die verschiedenen Arbeitsbereiche in ihrem Studio, bei dem es immer darum gehe, bewegten Bildern passende Musik/Geräusche/Töne zu unterlegen, um so die Aussage der Bildsprache zu unterstreichen. Die dabei entstehenden fachlichen, ästhetischen, juristischen aber auch künstlerischen Fragen belegten eindrucksvoll die Buntheit einer neuen Medienwelt, die in wenigen Jahren völlig neue Arbeitsfelder für ausgebildete Toningenieure generiert hat. Wohl jeder Tagungsteilnehmer wird nach diesem Referat mit viel größerer Aufmerksamkeit die „musikalischen Werbebotschaften“ zu entschlüsseln versuchen, deren Ziel die „Penetration durch Musik“ sei.
Zum Abschluss der Tagung erfüllte Dr. Christian Strauss, einer der beiden Enkel von Richard Strauss, den Tagungsteilnehmern einen besonderen Wunsch: er führte sie durch die Garmischer Villa seines Großvaters. Wie gut, dass Strauss als einer der Mitbegründer der GEMA die Grundlage zur Ausschüttung von Tantiemen an Urheber legte – die entsprechenden Gelder aus seiner überaus erfolgreichen „Salome“ dienten als Grundstock für den Erwerb des Grundstücks und Bau der Villa. Die Führung durch Dr. Christian Strauss – Wohnräume, Arbeitszimmer mit Schreibtisch und Flügel, aber auch das Sterbezimmer von Richard Strauss – vermittelten in ihrer Verbindung von musealem und belebtem Ambiente zugleich Ehrfurcht vor der musikhistorischen Größe von Strauss wie auch Verständnis für den Menschen, der dieses Fleckchen Oberbayern gemeinsam mit seiner Familie genoss und schätzte.
Die nächste D-A-CH-Tagung, die turnusgemäß von der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs ausgerichtet werden wird, findet vom 27. bis 29. April 2001 zum Thema „Neue Lernformen im Bereich Musik unter Einsatz des Computers“ in Graz statt. Dabei geht es nicht nur um die schulische Musikerziehung, sondern auch um das eigene Lernen und die Instrumentalpädagogik. Im Jahr 2002 richtet dann der Schweizerische Musikpädagogische Verband vom 11. bis 13. Oktober in Aarau eine D-A-CH-Tagung zum Thema „Musikmedizin“ aus.