Der Satz, dass Musik frei und letztlich auch glücklich macht, gilt in besonderem Maß für den Flötisten, Pädagogen und Verbandspolitiker Edmund Wächter. Er ist ein Freiberufler mit Leib und Seele, der die Freiräume ausnutzt, die ihm seine Unabhängigkeit öffnen. Schon früh probte er diese Eigenwilligkeit, als er mit 12 nach sieben Jahren Klavierunterricht unter dem Protest der Mutter zum Saxophon wechselte und Jazz spielte. Doch gerade dieser eigene Weg führte ihn zu großen Erfolgen: als Interpret gleichermaßen neuer und alter Musik, als Kammermusiker zusammen mit seiner Frau Elisabeth Weinzierl, als Förderer neuer Musik, als einfühlsamer Pädagoge und Autor einer maßgebenden Flötenschule und als Vorsitzender des Münchner Tonkünstlerverbandes, der mit über 1.000 Mitgliedern größer als viele Landesverbände des DTKV ist.
Den Interpreten Edmund Wächter kennzeichnet die Verbindung von lebendigem, spontanem Musizieren mit einer bewussten Gestaltung. Das Ers-tere lernte er als Jazzmusiker, das letztere erarbeitete er sich durch seine Erforschung der Musik und ihrer Aufführungspraxis anhand alter Quellen. Im Flötenduo mit seiner Frau Elisabeth Weinzierl widmet er sich vielen Facetten des Repertoires dieses Instruments. Seine besondere Liebe gilt der zeitgenössischen Musik. „Sie ist uns einfach nah,“ betont er. Edmund Wächter und Elisabeth Weinzierl haben über 100 Werke uraufgeführt. Besonders stolz ist er, dass die letzte Komposition von Harald Genzmer ihm gewidmet ist.
Auch seinen Schülern vermittelt er die Liebe zur neuen Musik. Der begnadete Pädagoge unterrichtet bereits seit seinem 14. Lebensjahr. Schon früh machte er sich Gedanken über Methode und Inhalte des Unterrichts. Daraus resultierte die 1987 erschienene Flötenschule, die unter Mitarbeit von Peter Lukas Graf entstanden war. Eine zweite, auf das geänderte Lernverhalten der Kinder angepasste Flötenschule folgte 2001. Außerdem ist Edmund Wächter Herausgeber zahlreiche Flötennoten. Er unterrichtet nicht nur freiberuflich, sondern auch als Lehrbeauftragter am Institut für Musikpädagogik der Universität München.
In den ausgehenden 1980er Jahren begann sich Edmund Wächter im Münchner Tonkünstlerverand zu engagieren. Er arbeitete im Vorstand mit, leitete seit 1996 mit seinem Team das Studio für Neue Musik und übernahm 1998 von Richard Mader die Reihen „Komponisten in Bayern“ und „musica da camera“.
Durch sein großes Gespür für das Neue und für qualitativ überzeugende Werke wurden die Konzerte des Münchner Tonkünstlerverbandes zu einem wichtigen Bestandteil des Musiklebens der Stadt.
Seit 2007 ist Edmund Wächter Vorsitzender des Münchner Tonkünstlerverbandes. Dabei tritt er entschieden für die Belange der Freiberufler ein. Er liebt diesen Beruf mit seiner Freiheit und Unabhängigkeit und verleiht ihm seine sehr gewichtige Stimme. Dass dies noch lange so bleiben möge, hoffen Musikliebhaber, Musikhörer, Musikschüler, Komponisten und die Mitglieder des Tonkünstlerverbandes und wünschen ihm weiterhin so viel Schaffenskraft und vor allem Glück in der Musik.