Die vom Tonkünstlerverband Hochfranken veranstaltete „Klangspuren“- Konzertreihe wird von den Zuhörern mit zunehmendem Interesse wahrgenommen, werden dort doch von Mitgliedern des Verbandes und der Hofer Symphoniker oft unbekannte Werke virtuos präsentiert.
Zu Beginn des Konzertes erklang im fast ausverkauften Haus der Musik, passend zum Richard Strauss-Jahr, dessen Duett-Concertino mit Thomas Faltlhauser, Klarinette, und Tonko Huljev, Fagott, sowie Aya Masaoka am Klavier. Eine romantische Geschichte liegt diesem Werk zugrunde, in welcher ein Bär – das Fagott – sich als ein verzauberter Mann entpuppt und in Zwiesprache mit einem Mädchen – die Klarinette – tritt. Die Gefühlswelten Sehnsucht, Freude und Hingabe wurden vom Klavier farbenfroh illustriert und mit virtuosen Glanzlichtern und Höhepunkten präsentiert. Jens Gottlöber an der Gitarre folgte den Klangspuren Isaac Albéniz´ nach Spanien mit der Suite Espagnole, woraus er die Teile „Cadiz“ und „Asturias“, bestechend in Form und Inhalt, mit feinem Anschlag hintergründig musizierte. Im zweiten Werk, Tarregas „Recuerdos de la Alhamabra“, ließ er die geheimnisvolle Welt der spanischen Sierra Nevada erstehen. Phantastische Welten eröffnete anschließend Wolfram Graf am Klavier mit seinem Werk „Erscheinung“ op. 96 nach einem Gedicht von Adelbert von Chamisso. Graf thematisierte die romantische Doppelgängerbegegnung auf dramatische Weise. Er schickte seine Hände auf emotionale Forschungsreisen einer gespiegelten Seele. Durch unvorhersehbare Klangtürme in dreifachem Forte, „wilde Läufe“ / „dramatischen Crescendi“ wurde die beschriebene Szene ausgemalt, wofür es viel Applaus gab. Mit durchsichtigen und filigranen Klängen folgte das 1950 komponierte Werk von Gordon Jacob „Pieces“ für zwei Oboen und Englischhorn mit Noriko Kitamura am Englischhorn sowie Pavel Kondakov und Giorgi Kalandarishvili an der Oboe. Flimmernde und tänzerische Themen begeisterten das Publikum, nicht zuletzt durch das perfekte Zusammenspiel der virtuos konzertierenden Musiker. Mit betörend warmer Klangfarbe und feinem musikalischen Empfinden bannte zuletzt die Altistin Eva Enders die Zuhörer mit drei Liedern von J. Brahms „Die Mainacht“, „Immer leiser wird mein Schlummer“ und „Von ewiger Liebe“, begleitet von Renate von Hörsten. Sie entführte das Publikum in die phantastischen Welten der Romantik und erhielt dafür begeisterten Applaus.