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Politische Entscheidungen für Kultur- und Kunstförderung

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Damit die Pägagogen und Künstler mit ihren Familien von dem Beruf auch leben können
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Hannover. Über die umfangreiche und ehrenamtlich geleistete Arbeit für die Mitglieder unseres Berufsverbandes zu berichten und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen für die weiteren Maßnahmen zu beraten, war das Ziel der Landesdelegiertenversammlung Ende September.

So traf sich der erweiterte Landesvorstand mit den Delegierten aus den sieben Bezirken in der Landesgeschäftsstelle zu einem angenehmen Austausch zu den bewegenden Fragen unserer Zeit.

Bedauerlich war im vergangenen Jahr, dass ein angebotener Kompositionskurs in Oldenburg keine Resonanz fand. Dagegen waren zwei Seminare besonders inspirierend: das Braunschweiger Klavierpodium mit Prof. Bernd Goetzke zum 100. Todestag von Claude Debussy (nmz 4/2019) sowie eine neue Seminarreihe mit Sachthemen zu wirtschaftlichen und Existenzfragen. Dieses mal: Werbe-Ideen erfolgreich umsetzen (nmz 10/2019). Die Situationen um unseren als freischaffend, meist selbständigen, pädagogischen Beruf sind weiterhin nicht eindeutig geregelt.

Es wurde festgestellt, dass es in Niedersachsen kein Musikschulgesetz gibt – die politische Entscheidung war vor längerer Zeit klar dagegen getroffen worden. Die Förderung von jungen Talenten und Preisträgern von „Jugend musiziert“ stößt nach wie vor an Grenzen. Nach einem erfolgten Studium fehlt es an festen Arbeitsstellen, damit Lehrer und ihre Familien vom Beruf auch leben können. Viele Städte und Gemeinden müssen zur Absicherung der Aufgaben als Kulturnation dringend in die Pflicht genommen werden. Das Problem der Lehrbeauftragten wird auf Initiative des DTKV gemeinsam mit dem Landesmusikrat an das Ministerium herangetragen werden.

Leider ist der eingeworfene Hinweis „Wir reden immer wieder darüber“ nicht unberechtigt.

Für die weitere Gestaltung von Klavier- und anderen Seminaren wurde festgelegt, dass die Mitglieder ihre Wünsche (z.B. Bläser, Streicher, Forum für Lehrkräfte als Workshop mit Abschlusskonzert, Förderung der kollegialen Zusammenarbeit) und vor allem die Verknüpfung mit den JuMu-Wettbewerben einzubeziehen sind. Dazu ist es allerdings dringend notwendig, dass solche Ideen schriftlich ausgearbeitet und an den Landesvorstand eingereicht werden.

Die Berichte aus den sieben Bezirken belegen eindeutig, wie intensiv die Bemühungen um eine künstlerisch wirksame Ausstrahlung des DTKV betrieben werden. Nicht hinterfragt wurde, ob die lokale Presse davon auch Kenntnis nehmen und berichten möchte.

Die jährlichen Mitgliederversammlungen werden zwar oft schlecht besucht und es gibt auch zu wenig Bereitschaft zur Mitarbeit in den Bezirksvorständen. Das hängt allerdings auch mit den weiten Reisewegen zu Unterricht, Sitzungen und Ähnlichem im Flächenland Niedersachsen zusammen.

Dennoch gelingt es, viele Konzerte und Angebote zu unterbreiten. Dazu einige Beispiele: Generationenkonzerte in Oldenburg, Schulensemble-Wettbewerbe und Konzerte in Cuxhaven, Konzerte im Kerzenschein in Osnabrück, das Erwecken schlummernder Klaviere in Braunschweig, viele ansprechende Schulprojekte in Göttingen, Mitwirkung in zahlreichen Konzerten im Bereich Hannover/Celle und die bei jungen Leuten sehr gefragte Möglichkeit, wieder analoge neue Musik zu lernen in Lüneburg.

Die vom DTKV-Bundesverband gewünschte Positionierung des LV Niedersachsen bezüglich der Gewichtung zwischen künstlerischer oder pädagogischer Arbeit und gewerkschaftsähnlichem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen ergab, dass beides gleich wichtig ist. Je nach Situation kann mal das eine oder das andere wichtiger sein! Insgesamt ist man mit der Arbeit des DTKV auf allen Ebenen zufrieden. Aufmerksame Leser der nmz werden bemerken, dass wir regelmäßig auf unserer halben Niedersachsenseite über viele stattgefundene Aktivitäten berichten.

 

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