Banner Full-Size

Politische Relevanz hervorgehoben

Untertitel
Länderkonferenz 1997 des DTKV · Das förderale Element des Verbandes
Publikationsdatum
Body
Zum 150jährigen Bestehen machte der DTKV sich selbst ein Geschenk: Nachdem in den vergangenen Jahren in den neuen Bundesländern Landesverbände gegründet und aufgebaut wurden, konnten zu der Länderkonferenz am 15. November 1997 in Mannheim-Seckenheim erstmals die Vorsitzenden sämtlicher 16 Landesverbände gebeten werden. Die Landesverbände sind also analog zur föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland gegliedert, die Vorsitzenden der jeweiligen Landesverbände sorgen in der von ihnen gebildeten Länderkonferenz dafür, daß die Belange der einzelnen Landesverbände im Rahmen des DTKV berücksichtigt werden. An der Mannheimer Sitzung nahmen die Vorsitzenden sämtlicher Landesverbände außer Meck lenburg-Vorpommern sowie das gesamte Präsidium teil. Sprecher und Vizesprecher der Länderkonferenz, Prof. Jürgen Ullrich aus Nordrhein-Westfalen und Prof. Bernd Goetzke aus Niedersachsen, wurden für ein weiteres Jahr in ihren Ämtern bestätigt. Wichtige Tagesordnungspunkte waren der Bericht über das Musikfesti-val anläßlich des 150jährigen Bestehens des DTKV, das große kulturpolitische Bedeutung in Deutschland hatte, aber auch bis in die Schweiz und nach Österreich ausstrahlte. Aus Anlaß des Festivals wurden die folgenden Publikationen des DTKV gestaltet: Dossier in der neuen musikzeitung, Programmbuch zum Festival, das Buch von Prof. Dr. Inka Stampfl „Musikberufe, Berufsverband, Kulturpolitik“ sowie das Türschild mit dem DTKV-Siegel und dem Schriftzug „Deutscher Tonkünstlerverband“, in das man den eigenen Namen eingravieren lassen kann. Die Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen, Claudia-Schwarze-Nolte, berichtete über ein neues Konzept der thüringischen Landesregierung, nach der Orchestermusiker und In- strumentallehrer, die im staatlichen und kommunalen Bereich angestellt sind, nach einem Punktesystem bewertet werden. Angestellte mit Familien erhalten je nach Kinderzahl eine höhere Bepunktung als ledige Orchestermusiker, und bei Stelleneinsparungen wird dann nach der Reihenfolge der Punkte, nicht mehr nach der Leistung entschieden. Für Orchester ist eine solche Auswahl nach sozialen Kriterien und nicht nach Leistung bisher nicht üblich. Ebenfalls aus Thüringen wurde aus gut unterrichteten Kreisen berichtet, daß BAT-Stellen an Musikschulen in Honorarverträge umgewandelt werden, was rechtlich eigentlich gar nicht möglich ist. Hierzu wird der Thüringische Musikrat aktiv werden, um die Belange der Musikschullehrer in der Politik zu vertreten. Die Länderkonferenz sprach eine Empfehlung an den Deutschen Musikrat aus, daß die Instrumentenbauer ihre Instrumente auf eine Stimmung von Kammerton a = 443 Hz einstimmen sollten. Da die Orchester diese Stimmung verwenden, aber noch nicht alle Instrumente in dieser Stimmung gebaut werden, ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Für 1998 plant der Tonkünstlerverband nun eine Festival-CD, auf der Rundfunkmitschnitte der zahlreichen Uraufführungen während des Deutschen Musikfestivals angeboten werden. Zum Stichwort „Multimedia“ findet außerdem vom 16. bis 18. Januar 1998 in Zusammenarbeit mit der Universität Passau ein informatives Seminar statt, in dem Multimedia-Arbeit im Internet net und Multimedia-Arbeit am Computer thematisiert wird (Information und Anmeldung in der Bundesgeschäftsstelle). Eine Multimedia-CD mit diesen neuen Tonträgern ist geplant. Die nächste Länderkonferenz des DTKV findet am 10. Oktober 1998 im Kloster Banz statt. Die D-A-CH-Tagung, die 1998 von der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ) ausgerichtet wird, findet vom 21. - 25. Oktober zum Thema „Neue Jugendkulturen“ statt. Dorothee Göbel
Print-Rubriken
Unterrubrik