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Porträt

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Der Pianist Markus Kreul
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Vor zwei Jahren wurde Markus Kreul von der Süddeutschen Zeitung als „Nachwuchsförderer 2013“ betitelt, was einen wichtigen Arbeitsbereich des Pianisten treffend beschreibt.

Bereits 2005 gründete er den Europäischen Musikworkshop Altomünster (EUMWA), der musikalisch begabten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit bietet, sich intensiv und auf hohem Niveau mit klassischer Musik, insbesondere Kammermusik, zu beschäftigen. Da es in der Region Dachau keine (städtische) Musikschule gibt, ist das Projekt dort besonders sinnvoll – und in zwei Richtungen erfolgreich. Zum einen hat sich über die Jahre eine treue „Fangemeinde“ gebildet, die Teilnehmer während des Workshops bei sich aufnimmt und interessiert die Konzerte verfolgt. Ferner vernetzt das Projekt Nachwuchsmusiker miteinander, strahlt nach außen und erhält Förderungen unter anderem durch den Tonkünstlerverband Bayern.

Während der EUMWA stark regional ausgerichtet ist, geht es bei den „Master classes for Musicians in the Iraq“, wo Kreul seit 2014 als Klavierdozent tätig ist, um den Austausch der Kulturen. Die Initiative des Kölner Gürzenich Orchesters unterstützt die Ausbildung von jungen und angehenden irakischen Musikern beziehungsweise Musiklehrern, damit diese Ihr Wissen weitergeben können. Das Angebot wird dankbar angenommen, denn die musikalische Infrastruktur liegt in vielen Teilen des Landes wegen der schwierigen politischen Lage brach. Aber auch die deutschen Musiker profitieren von der Begegnung mit Menschen, die weite, zum Teil gefährliche Reisen auf sich nehmen, nur um Musik machen und lernen zu dürfen.

Wie die Nachwuchsförderung ist auch die Vermittlung von Musik ein zentraler Punkt für Markus Kreuls Selbstverständnis als Musiker. In seinen Konzertprogrammen trifft die Musik auf Literatur, auf besondere Räume oder auf bildende Kunst und eröffnet dem Zuhörer so verschiedene Ebenen der Wahrnehmung. Dass Kreul dabei quasi „nebenbei“ noch erfolgreich konzertiert und CDs einspielt, scheint gar keine so große Rolle zu spielen. Es gehört selbstverständlich dazu. Bald wird der Pianist ein neues Betätigungsfeld erhalten: ab dem Wintersemester 2015 leitet er die Liedklasse am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Seine Aufgabe wird sein, das Profil der Liedklasse zu schärfen. Was das in der Umsetzung heißt, bleibt abzuwarten. Doch man kann sicher sein: Markus Kreul mangelt es nicht an Ideen.
 

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