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Schlummernde Klaviere zum Leben erwecken

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Am Tag der Hausmusik im November 2015 fanden gleich vier Konzerte statt. Sie standen unter dem Motto „Die Erweckung eines schlummernden Klaviers“ und wurden vom der DTKV-Bezirlsgruppe Braunschweig und dem Verein Kinderklassik.com ermöglicht.

Dem Aufruf in der regionalen Presse „Potentielle Gastgeber für Hauskonzerte gesucht“ folgten über 60 Anrufe, und alle hatten ein schlummerndes Klavier, das zum Leben erweckt werden wollte. Der Grund des Verstummens der Instrumente ist oft eine mal spannende, mal rührende Geschichte. Nach der ersten telefonischen Kontaktaufnahme folgte das Besichtigen des Instrumentes und des Wohnzimmers, dem ein Gespräch mit den Gastgebern über die Umsetzung des Projektes folgte. Ein Hauskonzert braucht viel Platz, viele Stühle und Publikum. Somit musste die Frage der Einladungen geklärt werden. Eine aufregende Angelegenheit für die neuen Gastgeber. Für die Veranstalter folgte die Qual der Wahl unter den Instrumenten und Veranstaltungsorten. Den Zuschlag bekamen vier Wohnzimmer, die sich gerecht aufgeteilt auf die Stadt Braunschweig und die Umgebung verteilten. Es fanden sich also auf Anhieb viele neue Spielorte für junge Musikerinnen und Musiker. Diese jungen Künstler, Schüler der DTKV-Dozenten und Mitglieder des Vereins Kinderklassik.com, waren von der Idee der Wohnzimmerkonzerte sehr angetan. Es gab viele Spieler mit erlesenem Programm aus Klassik, Jazz und Neuer Musik. Dabei stand – ganz im Sinne des Hausmusikgedankens – nicht nur das Klavier allein im Mittelpunkt, sondern es trat auch in Dialog mit anderen Instrumenten: Geige Solo und im Duett mit der Querflöte, Cello mit Klavierbegleitung, Querflöten im Duett, Saxophon. Eine Gastgeberin hatte Gedichte vorlesen lassen; da reichten sich die Künste, Literatur und Musik, die Hände. Im welchen Rahmen das Konzert stattfand, welchen persönlichen Zweck es erfüllen sollte, war jedem Gastgeber frei gestellt. An diesem Tag wurden nicht nur einige schlummernde Instrumente wach, sondern auch viele Erinnerungen, die guten und die schlechten, an die eigene Begegnung mit dem Instrument geweckt. Ein Gespräch der Generationen und zugleich eine lobende und zur Fortsetzung ermutigende Erfahrung auf beiden Seiten.

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