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Spielfreude und natürlicher Zugang zur Musik

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Meisterkurs Klavier mit Karl-Heinz Kämmerling in der Musikakademie Alteglofsheim
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28 Teilnehmer waren teilweise von weither angereist (z.B. Irland, Italien, Japan und Kanada), um am diesjährigen Meisterkurs Klavier mit Prof. Karl-Heinz Kämmerling und seiner Assistentin Prof. Heidi Köhler teilzunehmen, der zum 5. Mal in Folge vom Landesverband Bayerischer Tonkünstler in den schönen Räumlichkeiten der Musikakademie Alteglofsheim veranstaltet wurde. Begeisterung herrschte über die Art des Unterrichtens von Prof. Kämmerling. „Seine Energie ist faszinierend. Er bekommt jede Nuance mit, ahnt schon im Vorfeld, was passieren wird“, „Jedes Jahr komme ich gerne hierher. Habe ich ein Problem in einem Stück, weiß Prof. Kämmerling garantiert die Lösung“, „Er lehrt mich Respekt vor den Komponisten – zeigt mir, wie ich einen natürlichen Zugang zur Musik finden kann“, so einige Kommentare der Kursteilnehmer. In einem eindrucksvollen Abschlusskonzert zeigten 12 Teilnehmer im Alter von 12 bis 27 Jahren einen Ausschnitt aus der Kursarbeit.

Von den Ausführenden waren mehrere Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, aber auch internationale Preisträger, wie die deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott (19) aus München und die in Moskau geborene deutsche Pianistin Katja Huhn (26) traten auf. Der Schwerpunkt des Programmes lag bei den großen romantischen Komponisten Robert Schumann, Frédéric Chopin, Franz Liszt und Carl-Maria von Weber, neben Kompositionen des Barocks, der Wiener Klassik und des französischen Impressionismus.

Nach einer Begrüßungsansprache des Akademiedirektors Herrn Frank Ebel eröffnete der 13-jährige Aaron Pilsan das Konzert. Mit strahlender Freude betrat er das Podium und spielte Webers „Aufforderung zum Tanz“ – das Stück wurde von Berlioz auch als Ballettmusik arrangiert – schwungvoll und ansprechend. Amadeus M. Wiesensee (14) überzeugte mit einer Scarlatti Sonate und dem dritten Satz aus Beethovens Sonate op. 14 Nr. 1 durch konzentriertes, überlegtes Spiel und Leichtigkeit in den schnellen Passagen. Die jüngste Pianistin des Abends Kiveli Dörken (12) zeigte erstaunliche Gefühlstiefe und Gestaltungskraft in Ausschnitten aus den „24 Préludes“ op. 28 von Chopin. Als bedeutender Repräsentant der Epoche der Klassik gilt Muzio Clementi und ist dennoch selten im Konzertsaal zu hören. Von seinen 60 Sonaten interpretierte Mario Häring (17) die breit angelegte Sonate op. 40 Nr 2. Mario Häring folgte den Feinheiten der Stimmführung und vertiefte sich mit innerer Ruhe in den künstlerischen Ernst der Komposition.

Es wurden anschließend hochvirtuose Werke von Franz Liszt vorgetragen. Die drei jungen Pianistinnen spielten mit brillianter Klaviertechnik, stellten sich auf den jeweiligen Charakter der Stücke ein: Die als Gast auftretende Mariam Battsashvili (14) präsentierte Liszts Tarantella feurig temperamentvoll, Mona Asuka Ott (16) die Rhapsodie Espagnole virtuos zupackend und voller Klangfarben, Danae Dörken (16), zu Beginn des zweiten Konzertteiles Liszts Rigoletto-Paraphrase glitzernd und elegant.

Aus Debussys mittlerer Schaffensperiode erklang das Klavierstück „L‘isle joyeuse“, zu dem der Komponist durch Watteaus Gemälde „L‘embarquement pour Cythère“ angeregt worden sein soll. Die Interpretin Kim Dahae (18) leuchtete dieses Werk intensiv bis in den letzten Ton aus. Beeindruckend im olgenden zwei Schumann-Beiträge: Ng Eldon (27), der Teile aus den Davidsbündler Tänzen außerordentlich sensibel spielte und Yoshioka Yui (16), die in „Kreisleriana“ Nr. 1 und Nr. 2 ausgewogenes Formgefühl zeigte. Alice Sara Ott verstand es, bei der Interpretation von vier Chopin-Walzern in eine poetische Welt einzutauchen und mit prägnantem Anschlag jedem Walzer ein eigenes Gesicht zu geben. Mit Liszts Ungarischer Rhapsodie Nr. 12 schloss Katja Huhn das Konzert. Gekonnt setzte sie die virtuosen Effekte und gestaltete mit enormer Bühnenpräsenz eine Interpretation von großem Format. Dafür und für den gesamten glanzvollen Klavierabend gab es vom Publikum starken Beifall.

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