Am Vortag zur Eröffnung der 47. internationalen Filmfestspiele hatte der TKV Hochfrankenzu ihrer langjährigen und beliebten Konzertreihe „Klangspuren“ ins Haus der Musik eingeladen, wo Mitglieder des TKV und der Hofer Symphoniker lustvoll und spannungsgeladen Werke ihrer Wahl musizierten. Felix Leibbrand hatte das Konzert von E. Sachse für Posaune in F-Dur ausgewählt, was zum Standardwerk der Posaunenliteratur zählt. Mit Schwung und großem Klangwillen überzeugte er die Zuhörer sehr schnell von seinem hohen Können.
Nicht nur der große Bogen des Posaunisten überzeugte, sondern die fein gestalteten Übergänge im perfekten Zusammenspiel mit Renate von Hörsten am Klavier machten das Hörvergnügen perfekt. Facettenreich in der Form kommt das Concert in one Movement von A.K. Lebedew daher. Wechselnd durch verschiedene Tonarten und Tempi ertönen die Stimmen der Posaune und des Klaviers und fesseln den Zuhörer durch immer neue thematische Höhepunkte, um mit dem wirkungsvollen tiefsten Ton der Posaune zu enden. Imposantes Zusammenspiel konnte man in der Sonate von César Franck in A-Dur mit Alexey Shestiperov, Violoncello und Yasuko Sugimoto, Klavier erleben. Dieses Duo ist geprägt von enormer Gestaltungsfreude. Zwischen dem ungemein satten Celloton des souveränen Cellisten und dem feinen Klavierton der Pianistin entwickelt sich eine große Bandbreite an Klängen. Mit fabelhaft leichten Fingern und trotzdem energischem Klavierton kontert sie dem Cello, um in gemeinsamen Höhepunkten den Hörer in diese tiefgründigen Musik mitzureißen.
Der Höhepunkt des Konzertes ist zweifellos das selten gespielte Impromptu op. post. D 946 – von F. Schubert 1828, in seinem letzten Lebensjahr, ideenreich komponiert. Renate von Hörsten entlockt dem Piano technisch grandios sanfte Töne und steigert sie in den verschiedenen gesanglichen und temperamentvollen Teilen in ein kraftvolles Forte, um so leise zu enden, dass nach dem letzten Ton atemlose Stille herrschte, und der dann einsetzende Beifall um so kräftiger den Saal füllte.
Der Zuhörer genoss am Ende des Konzerts die Violinsonate op. 105 von Schumann, präsentiert von Alex Köhn, Violine, und Violetta Köhn, Klavier. Die beiden Musiker verstehen es bei diesem sehnsüchtig schmachtenden Werk, den Hörer mit in die Abgründe des Seelenlebens zu nehmen. Die durchkomponierten Stimmen entfalten noch einmal eine ganz neue Welt, die die beiden Musiker hervorragend ausbalancierten und vom Publikum mit großem Beifall gedankt wurden.