Der Neue Magdeburger Kammerchor besteht erst seit August 2009 und kann schon auf eine enge Zusammenarbeit mit dem DTKV Landesverband Sachsen-Anhalt verweisen. Gegründet wurde er von seinem Leiter Christian Hoffmann, der aktives Mitglied im Landesverband ist und seit neuestem auch im Vorstand mitarbeitet. Christian Hoffmann hat nach seiner musikalischen Grundausbildung am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode Musik und Slawistik für das Lehramt an Gymnasien studiert. Seit 2007 ist er Studienrat und unterrichtet Musik und Russisch am Werner-von-Siemens-Gymnasium Magdeburg.
Nach Auflösung der universitären Lehramts- und Musikausbildung in Magdeburg konnte er zum Teil ehemalige Studierende und viele weitere musikalisch ausgebildete junge Menschen für das Chorsingen begeistern. Das gemischte Vokalensemble hat sich vor allem zur Aufgabe gemacht, die gute Magdeburger Chortradition auf künstlerisch hohem Niveau fortzuführen. Im Forum Gestaltung e.V. fand der Chor einen produktiven Kooperationspartner, eine Heimat und ein Podium für die Chormusik.
Zusammenarbeit mit dem Tonkünstlerverband Sachsen-Anhalt
Durch die Mitgliedschaft des Leiters im Tonkünstlerverband ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem Ensemble fast von selbst, da der Vorstand immer auf der Suche nach neuen Ideen ist. Bereits 2011, also zwei Jahre nach seiner Gründung, meldete sich der Chor beim Tonkünstlerfest innerhalb eines Live-Features unter dem Thema „Die soziale Kunst ist nicht mehr und ist noch nicht“ (Franz Liszt) musikalisch zu Wort.
Im selben Jahr engagierte ihn auch schon das Musikalische Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt für eine CD-Aufnahme von Warnfried Altmanns „Der blinde Sänger“ im Rahmen der Produktion der dritten CD mit Begleitheft als Lehrmaterial für den Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen. Im darauffolgenden Jahr gestaltete der Chor im Tonkünstlerfest ein Konzert mit geistlicher Chormusik regionaler Komponisten aus der Zeit der Reformation und aus der Neuzeit, zu dem im Nachklang in der nmz zu lesen war: „Der Neue Magdeburger Kammerchor, … überzeugte im gesamten Konzert durch klare, durchsichtige Klanggestaltung, sehr saubere Intonation, frische junge Stimmen und souveräne Leitung von Christian Hoffmann. Den Sängern war die Freude am Singen anzusehen und das Ergebnis mehr als überzeugend.“ Diese Freude und saubere Intonation wurde im vergangenen Jahr beim Tonkünstlerfest noch einmal getoppt, als überwiegend durch sachsen-anhaltische Komponisten neu vertonte Lieder nach Rilke-Texten uraufgeführt wurden. In der relativ kurzen Zeit seit der Gründung des Ensembles haben die jungen Musikerinnen und Musiker einen ausgewogenen und musikalisch facettenreichen Zusammenklang entwickelt.
Großimprovisation zu Magdeburgs Geschichte
Einen wichtigen Schwerpunkt der musikalischen Arbeit bildet die Aufführung von Musik mit Bedeutung für die Pflege der regionalen Musikgeschichte, welche die Gegenwart ebenso mit einschließt, wie beispielsweise Musik des frühen 16. Jahrhunderts. Mittlerweile prägt der junge Chor das Magdeburger Musikleben wesentlich mit und überrascht auch gerne einmal durch neue Ideen. So hat er gemeinsam mit Warnfried Altmann und Hermann Naehring unter anderem mehrere Großimprovisationen auf dem Magdeburger Domplatz zu Themen aus Magdeburgs Geschichte gestaltet.
Die neueste unkonventionelle Aktion fand anlässlich der 22. Telemann-Festtage im März 2014 in Magdeburgs Allee-Center – einer großen Einkaufspassage in der Innenstadt – statt. Gemeinsam mit dem Rossini-Quartett initiierte der Chor einen Flashmob mit Musik von Telemann.
Auftritte im traditionellen Sinn bestimmen natürlich das Chorleben. Hierzu gehören mittlerweile eine Reihe von A-Cappella-Konzerten, Kantaten-, Oratorien-Aufführungen und CD-Aufnahmen, in denen der Kammerchor vor allem Wert auf einen homogenen, reinen Chorklang und auf stilistisch und sprachlich präzise Interpretation legt.
Eine rege Zusammenarbeit verbindet das Ensemble mit dem Mozartfes-tival „toujours Mozart“, dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung, dem Musikalischen Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt, dem Tonkünstlerverband Sachsen-Anhalt e.V., dem Landesmusikrat Sachsen-Anhalt und vielen weiteren Kulturinstitutionen und Kirchen der Stadt Magdeburg.