Hof. Zum Abschluss des diesjährigen Regionalwettbewerbs Hochfranken „Jugend musiziert“ konzertierten am 27. Januar ein Klaviertrio aus ehemaligen Bundespreisträgern und die Preisträger des regionalen Wettbewerbs. Außerdem wurde zum dritten Mal der Sonderpreis des Tonkünstlerverbandes verliehen.
Die drei ehemaligen Bundespreisträger Sornitza Baharova (Violine), Daniel Hoffmann (Violoncello) und Tamara Geißner (Klavier) überzeugten mit Astor Piazzollas „Jahreszeiten". Mit fast dämonischer Spannkraft aus ungezügelter Spiellust und tiefem Ernst versetzte das Ensemble die Zuhörer in Staunen. Die drei Musiker aus dem Hause der Hofer Symphoniker zeigten einmal mehr den erfolgreichen musikalischen Werdegang, der jungen Preisträgern bevorstehen kann.
Tim Lederer eröffnete das Konzert spritzig und temperamentvoll mit einem „Furioso Valse" auf dem Marimbaphon. Daran anschließend meis-
terte das Gitarrenduo Daniel Schreivogel und Nepomuk Bense überlegen die „Tonadilla" von Joaquin Rodrigo. Sebastian Strahl (Akkordeon) bestach mit einer Suite von Hans Boll durch klaren Ton und stringente Form. Emma Bense, Manuel Geißer und Rebecca Wolfrum berührten mit ihren überirdischen Harfenklängen und überzeugten – ebenso wie Amalie Stanek (Violoncello) mit Theresa Gölkel (Klavier). Mit eindrucksvollen Klängen marschierten zwei Grenadiere über die gespannten Saiten von Amelie Krügers Geige. Die Sonatine in B-Dur von Tobias Haslinger wurde von dem Duo Constanze Jacob (Klavier) und Christina Seel (Flöte) mit einem auffallend schönen Klavierton und großer Freude am Duospiel interpretiert. Mit „Parvis" von Bernard Andres gelang Lotte Katharina Krüger und Milena Strootmann (Harfen) eine imposante Vorstellung. Edgar Auer, Projektleiter von „Jugend musiziert", dankte in seiner Festrede allen Beteiligten: den Teilnehmern, Eltern, Dozenten und dem Regionalausschuss sowie den Hauptsponsoren für ihre Unterstützung. Das eigentlich Wertvolle dieses Wettbewerbs sind für ihn neben den Preisen die persönliche Erfahrung jedes Teilnehmers und die Bedeutung für jeden einzelnen, bei einem Wettbewerb mittendrin und dabei zu sein – ungeachtet der Jurorenbewertung. Motivation und Herausforderung spielten eine wesentliche Rolle neben der Wertschätzung von Juroren, Dozenten und Familie. Den Sonderpreis des Tonkünstlerverbandes, der nun zum dritten Mal in Hof verliehen wurde, gewann Elisabeth Müller (Akkordeon). Sichtlich bewegt bedankte sich die erst 12-Jährige aus Hof mit „Manualiter" (1977) des polnischen Komponisten und Akkordeonisten Krzysztof Olczak. Sie demonstrierte mit diesem virtuosen Werk ihren instinktsicheren musikalischen Verstand – den Sonderpreis und auch den Applaus hatte sie sich wohlverdient.
Renate von Hörsten