Das zweite Manuskriptkonzert 2014 in Siegburg stand unter dem Motto „Vergangenheit und Ausblick”. Das schon einmal in Magdeburg und Oldenburg dargebotene Trio für Flöte, Violoncello und Klavier von Minas Borboudakis bildete den Auftakt des Konzertes, in dem auch Werke des Komponisten Heinz Irsen vorgestellt wurden, dessen Nachlass (ca. 450 Werke) neu in das Archiv aufgenommen wurde.
Irsen lebte von 1906 bis 1989 und war nach dem 2. Weltkrieg ein bedeutendes Mitglied des damaligen VdMK. Er wirkte bis zu seinem Tode als Komponist und Dozent an der Siegburger Musikschule.
Sein Trio „Vieles in Einem“ für 3 Violoncelli und die Jost Nickel gewidmete Solosonate „Monologe“ für Flöte wurden vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen.
Christoph J. Kellers „Vater unser“ und „Dona nobis pacem“ für Sopran und Klavier ergänzten das Programm eindrucksvoll wie auch Moisei Borodas „Konzertstück im jüdischen Stil“ für Violoncello und Klavier. Beide Komponisten waren anwesend und konnten ihre Stücke erläutern, was vom Publikum dankbar begrüßt wurde.
Das Werk „Suite im alten Stil“ für 3 Violoncelli von Ursula Keusen-Nickel wurde nicht nur von der Komponistin persönlich vorgestellt, sondern zusammen mit Ji Eun Noh und Sebastian Frick auch interpretiert. Die weiteren Künstler dieses Konzertes waren Hanna Krieger, Sopran, Gotthard Kladetzky, Klavier und Jost Nickel, Flöte.
Die Siegburger Kammermusiktage beinhalten im Rahmen ihrer reichhaltigen Beiträge Konzerte unterschiedlichster Epochen und Gattungen. So wurde von den Rhein-Sieg-Kammersolisten auch eine Hommage an Carl Philipp Emanuel Bach zum 300. Geburtstag durchgeführt. Dieses Kammerkonzert war von Besetzungen geprägt, die die filigrane Kompositionsweise besonders zur Geltung kommen ließen.
Den Auftakt bildete die Sonatina B-Dur für 2 Cembali und Kammerorchester, gefolgt von der Sonatine dMoll für Kammerorchester und konzertierendes Cembalo. Im Rahmen dieser beiden Werke konnten sich die Cembalisten Hans-Peter Glimpf und Andreas Gilger besonders auszeichnen. Ihre besonderen Fähigkeiten kamen speziell in den „4 kleinen Duetten für 2 Cembali“ zur Geltung. Wolfgang Mader interpretierte die Hamburger Sonate aus dem Jahr 1786 zusammen mit Ursula Keusen-Nickel und Hans-Peter Glimpf. Jost Nickel, Flöte, Regina Krull, Viola, und Ursula Keusen-Nickel, Violoncello sowie wiederum Hans-Peter Glimpf am Cembalo brachten das Quartett aMoll, im Todesjahr 1788 komponiert, zu Gehör. Die Sinfonia Nr. 2 für Cembalo und Streichquartett komponierte C.Ph.E. Bach im Jahr 1773.
Das Streichquartett der Rhein-SiegKammersolisten mit Klementina, Pleterski, Mona Kern-Schürmann, Regina Krull und Ursula Keusen-Nickel sowie der Cembalist Andreas Gilger interpretierten dieses Werk zum Abschluss eindrucksvoll.