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Vielseitigkeit als Chance

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Interview mit Theresa Merk
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Theresa Merk absolvierte ein Diplommusiklehrerstudium für Elementare Musikpädagogik und Saxophon. Nun studiert sie außerdem Pädagogik und Musikwissenschaft und absolviert ein Ergänzungsstudium im Fach Saxophon. Sonja Rehberg unterhielt sich nach der Tagung mit ihr.

neue musikzeitung: Frau Merk, warum studieren sie weiter?

Theresa Merk: Mein Erststudium motivierte mich zu meinem Zweitstudium. Gegen Ende der Studienzeit wuchs mein Wunsch, mich in meinen künstlerisch-pädagogischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Mit den neuen Studienrichtungen kann ich meine bisherigen Kenntnisse von zwei Seiten ergänzen. Es ist spannend, Bekanntes aus anderer Perspektive zu reflektieren und Neues zu entdecken.

nmz: Spielten neben inhaltlichen Gründen auch andere Faktoren eine Rolle?

Merk: Als Frau ist es mir wichtig, selbständig in meinem Beruf arbeiten zu können und finanziell abgesichert zu sein. Durch mein Doppelstudium kann ich flexibel auf das sich wandelnde musikpädagogische Arbeitsfeld reagieren.

nmz: Mehrere weiterführende Studiengänge an verschiedenen Hochschulen bedeuten hier in Würzburg auch insgesamt sehr hohe Studiengebühren. Wie ist solch ein Zweitstudium zu managen und wie müssen wir uns Ihren Alltag jetzt vorstellen?

Merk: Meinen Alltag muss ich sehr genau planen. Meistens übe ich am Vormittag, im Anschluss geht es gleich an die Uni, dann wieder zurück zur Hochschule. Erst am Abend bleibt Zeit zum Lernen und Vorbereiten. Neben Uni- und Hochschulalltag ist mir meine Unterrichtstätigkeit sehr wichtig. Nur auf diese Weise kann ich mein Zweitstudium finanzieren. Anders wären allein die Studiengebühren von circa 900 E pro Semester nicht möglich.

nmz: Wo sehen Sie sich in den nächsten Jahren?

Merk: Durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft an der Musikhochschule gewinne ich Einblick in Lehre und Forschung. Durchaus könnte ich mir vorstellen, in der musikpädagogischen Aus- und Weiterbildung an Hochschulen tätig zu sein. Mir ist es ein großes Anliegen, meine Lehrtätigkeit mit Privatschülern und, oder an Musikschulen stets weiterzuführen.

nmz: Welche strukturellen Änderungen, die ihre jetzige Situation erleichtern könnten, würden Sie sich wünschen?

Merk: Da ich bereits am Ende meines Zweitstudiums bin, ist es unwahrscheinlich, dass ich in den Genuss eines gebührenfreien Studiums komme. Zudem wünsche ich mir eine staatliche Unterstützung pädagogischer Zweitstudien. Vor allem vor dem Hintergrund, dass zunehmend seitens der Bildungspolitik und der Berufs-
praxis ein vielseitig qualifizierter Pädagoge gefordert wird. So könnte eine Wertschätzung einer umfassenden pädagogischen Ausbildung, die unmittelbar am Bildungsauftrag beteiligt ist, zum Ausdruck gebracht werden.

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