Es ist einfach schön, wenn Kursteilnehmer ihre Dozenten spielen hören. Auch in diesem Jahr waren wieder 30 hochtalentierte Nachwuchsmusikerinnen und -musiker in den Meisterkursen Klavier, Violine und Violoncello zu Gast und hörten im Dozentenkonzert in anspruchsvollen Werken die musikalische Kompetenz ihrer Dozentinnen und ihres Dozenten.
Wenn Guido Schiefen am Violoncello und Sheila Arnold als einfühlsame Pianistin Beethovens Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 102 anstimmen, dann merkt man sofort, wie präzise ihr Dialog aufeinander bezogen ist. Sie formten dieses eigenwillige zweisätzige Spätwerk im Dozentenkonzert in der Musikakademie Hammelburg zu einem beeindruckenden poetischen Fluss. Hört man Schulhoffs Duo für Violine und Violoncello, fragt man sich, warum diese Besetzung nicht viel populärer ist. Es ist ein überaus reiches, viersätziges Stück, dessen spieltechnische Raffinessen Sonja Korkeala und Guido Schiefen im Anschluss voll ausloteten. Die wunderbare Klangsensibilität der beiden ließ aus einem Duo ein Unisono werden. „Mendelssohn ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt“. Das schrieb Robert Schumann, nachdem er das Klaviertrio von Felix Mendelssohn-Bartholdy gehört und zum „Meistertrio der Gegenwart“ ernannt hatte. Fantasievoll bringt Sheila Arnold den Flügel zum Klingen und beweist mit den beiden virtuosen Streichern, dass dieses berauschend schöne Werk ein Highlight in der Literatur für Klaviertrios ist.
Zum Ende der Kurswoche stellten sich die zum Teil noch sehr jungen Musikerinnen und Musiker in zwei Konzerten vor. Es war für das Publikum, vor allem aber auch für die namhaften Kursleiterinnen und Kursleiter wieder einmalig, die motivierte Anspannung und Ausdruckskraft der Teilnehmer mitzuerleben.