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Wie privates Engagement einen Wettbewerb rettete

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Der Regional-Wettbewerb „Jugend musiziert“ Hamburg findet jetzt in der Musikschule Bergstedt statt
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Im vergangenen Jahr hat Mechthild Weber, als Sängerin und Gesangpädagogin Mitglied des DTKV Hamburg, beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ den Vorsitz des Regionalausschusses Hamburg-Ost übernommen. Doch just in den ersten Wochen ihrer neuen Amtszeit wurde Mechthild Weber damit konfrontiert, dass der nächste Wettbewerb nicht wie bisher in der Hamburger Jugendmusikschule stattfinden könne. Grund: Nach vielen mietfreien Jahren sollte die Jugendmusikschule auf Anweisung des Rechnungshofs bei Raumbelegung durch Externe erstmals Mietkosten erheben, die der Regionalwettbewerb finanziell nicht hätte aufbringen können.

Wie sich trotzdem und dank viel privaten Engagements alles zum Guten oder sogar zum Besseren wendete: Chantal Nastasi hat die Beteiligten getroffen.

Angeregt plaudernd stehen Mechthild Weber und Ute Martin im Eingangsbereich der Musikschule Bergstedt. Sie freuen sich sichtlich über das Wiedersehen. Ein herzlicher Kontakt, wie schon beim allerersten Mal, als sie genau hier erstmals miteinander ins Gespräch kamen. Mechthild Weber kam damals in die Musikschule, die Ute und ihr Mann Dirk Martin, beide ebenfalls Mitglied des DTKV Hamburg, gemeinsam leiten, auf der Suche nach passenden Räumen für den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ Hamburg-Ost. Sie hatte bereits über Monate etliche öffentliche Schulen und Gymnasien angefragt. Doch ohne Erfolg: Es gab zu wenig Räume, um den vielen Teilnehmern ausreichend Einspielräume anbieten zu können, am besten mit einem Klavier darin. „Ein weiteres Problem war, dass die Hausmeister der Schulen nicht am Wochenende hätten arbeiten dürfen und auch nicht eigens dafür von uns honoriert werden konnten. Allein deshalb war es kompliziert, uns die Räume zur Verfügung zu stellen,“ sagt Mechthild Weber. Ein letztes Mal wollte sie sich in ihrer näheren Umgebung einmal umsehen und fuhr an der Musikschule Bergstedt vorbei. „Und ich dachte, ich kann ja zumindest mal gucken, wie sie jetzt innen aussieht. Ich war nämlich vor vielen Jahren mal hier, als noch nicht fertig umgebaut war,“ sagt Mechthild Weber. Mit ihrer Anfrage für „Jugend musiziert“ sprach sie spontan Ute Martin am Empfangstresen an – die sofort begeistert war und ihren Mann hinzuholte. „Wir sind beide JuMu-Kinder und haben als Jugendliche tolle Erfahrungen mit dem Wettbewerb gemacht. Wir waren sofort Feuer und Flamme, als Mechthild Weber mit der Idee, den Regionalwettbewerb hier stattfinden zu lassen, auf uns zukam,“ erinnert sich Ute Martin. Und Mechthild Weber ergänzt: „Ich hatte das Gefühl, ich renne hier offene Türen ein.“

Die Räumlichkeiten sind einfach perfekt: viele Räume, die wochentags von rund 80 Dozenten genutzt werden, auf zwei Gebäude verteilt, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, ein großer „Klangraum“, der wegen des vielen Lichts und des hellen Holzes, den Instrumenten und Schaukästen an den Wänden, in denen die verschiedenen Instrumente erklärt werden, eine warme und offene Atmosphäre ausstrahlt und mit 60 bis 70 Plätzen bestuhlt werden kann. Dieser „Klangraum“ wurde im Januar 2016 einer der Wertungsräume, in denen die Teilnehmer sich der Jury stellten. „Es war so eine tolle Atmosphäre, wenn jeweils am Ende der drei Wettbewerbstage alle hier auf den Treppenstufen standen, bis hoch in den ersten Stock, und auf die Ergebnisse warteten,“ erzählt Mechthild Weber. „Gerade der Regionalwettbewerb ist auch so besonders, weil völlig unterschiedliche Kinder vorspielen: Kinder, die erst seit Kurzem ein Instrument spielen und für die es ihr erstes Vorspiel ist, und andere, die schon seit Jahren dabei und sozusagen alte Hasen sind. Es geht vor allem ums Mitmachen.“

„Und die Begeisterung der Kinder, die auch noch einmal mehr unsere eigenen Schüler erfasst hat – diese Begeisterung zu sehen, entschädigt für alle Mühen. Denn natürlich waren das auch anstrengende Tage. Auch wenn das für uns völlig zweitrangig ist,“ berichten die Martins. Sie haben nicht nur viel Lob von den Eltern der Wettbewerbsteilnehmer bekommen, sondern auch noch Anregungen bei Gesprächen mit Eltern und Juroren. „Bei manchen Rachmaninow-Klavierklängen war der Klangraum trotz seiner Höhe dann doch ganz schön wuchtig. Und jetzt ist die Idee entstanden, dass wir hier an den Zwischendecken kleine Vorhänge zum Auf-und Zuziehen befestigen könnten. Das lohnt sich auch,“ so Ute Martin. Die Martins und Mechthild Weber freuen sich schon aufs nächste Jahr: Denn da findet der Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ selbstverständlich wieder in der Musikschule Bergstedt statt.

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