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Zum Tod von Jost Nickel

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Seine Liebe zur zeitgenössischen Musik, bei der er stilistisch keine Grenzen setzte zwischen modern-entfremdet und innovativ-abstrakt, machte ihn zum idealen Betreuer des Manuskriptarchivs des Deutschen Tonkünstlerverbandes, in dem mehr als 2.000 handschriftliche, bisher nicht gedruckte Kompositionen von Mitgliedern des Berufsverbandes aufbewahrt werden. Hinzu kommen etliche Nachlässe, die weitere 500 Werke in die Regale brachten.

Mit Leidenschaft und Engagement für das anvertraute Material begann er zu sichten, geeignete Stücke für Konzerte auszuwählen, Veranstaltungen in Siegburg, Berlin, in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu organisieren, um die Vielfalt und Lebendigkeit der Kompositionen unters Volk zu bringen. Die Finanzierung übernahm dankenswerterweise die Siegburger Humperdinck-Stiftung. In mehr als 30 Konzerten in zehn Jahren wurden zirka 130 Werke aufgeführt sowie 23 Kompositionen auf 3 CDs eingespielt. Seit 2006 war Jost Nickel der Betreuer des Manuskriptarchivs, er sorgte auch für die Dokumentation des Bibliotheksbestands in einem Katalog. Mit Bestürzung hat das Präsidium des DTKV die Nachricht vom unerwarteten Tod des aktiven Kammermusikers Jost Nickel entgegengenommen.

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