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Fernländische Pferde, poetisch zart

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Ausstellungen im Museum Moderner Kunst Passau
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Bis 22. April dauert noch eine Ausstellung des 1953 in Klagenfurt geborenen Johanes Zechner, der, zumindest was sein Werk anbelangt, ein Einzelgänger in der österreichischen Kunstlandschaft ist. Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste (1972–1978) und einem Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien trat Zechner bei den wichtigsten Ausstellungen auf, die die Neue Österreichische Malerei der 80er-Jahre vorstellten.

Zechner ging danach sehr bald seine eigenen Wege und schuf eine ganz spezielle Bildform, in der er bewusst Texte miteinbezog um Literatur und Malerei miteinander zu verknüpfen. So benutzt er die Texte zur Steigerung seiner Malerei und als Versuch, diese zu überschreiten. Gleichzeitig sind die Buchstaben Zeichen, also graphische Momente. In den letzten Jahren schuf der Künstler einige „Kofferarbeiten“, das sind Werkserien, die meist im Zuge einer Reise entstehen, und dann in einem Koffer verpackt zu transportablen Objekten werden. So wird Kunst an die Grenze zum Gebrauchsgegenstand geführt.

Zoran Music steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 3. März bis zum 20. Mai 2007 gezeigt wird. Zoran Music wurde 1909 in der Stadt Görz, in der damals österreichisch-ungarischen Monarchie, heutiges Slowenien, geboren. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung an der Kunstakademie Zagreb zog es ihn bald nach Italien. 1943 ließ er sich in Venedig nieder. Nach der Festnahme durch die Gestapo wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er zwei schwere Leidensjahre verbrachte. Erst zwei Jahrzehnte später hat Music die belastenden Eindrücke künstlerisch umgesetzt, wie in seinem Zyklus „Wir sind nicht die Letzten“, von dem Arbeiten in Passau gezeigt werden. Zoran Music wurde sehr schnell nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer anerkannten Größe, vor allem im europäischen Kunstbetrieb. Der Ruhm stellte sich ein, nachdem er 1948 an der ersten Biennale in Venedig teilgenommen hatte. Bald danach folgten Ausstellungen in Rom, New York und Philadelphia und die Teilnahme an den beiden ersten „documenta“-Schauen in Kassel. Die Ausstellung im Museum Moderner Kunst Passau, zu der ein Katalog erscheinen wird, zeigt, in Kooperation mit der Sammlung Großhaus, in etwa 100 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Graphiken einen Querschnitt aus den verschiedenen Werkphasen des Künstlers. Von den fernländischen Pferden, die vor über 50 Jahren entstanden sind, über Zeichnungen und Aquarelle der 70er- und 80er-Jahre, die früher erlebten Schmerz vom Ende des Zweiten Weltkrieges beklemmend veranschaulichen, über die hoffnungsvollen, vegetabilen Motive zur gleichen Zeit, die poetisch zart und feinfühlig sind, bis hin zu den Arbeiten aus den 80er-Jahren, die daliegende Steine puristisch zeigen, deren Existenz wie Individuen in Abgrenzung erfahren wird. In den späten Jahren konzentriert sich Music in seinen Werken vor allem auf die eigene Person in Form von Selbstportraits.

Im Mittelpunkt einer Ausstellung mit dem Titel „Heilkräfte der Kunst“ steht die Arbeit von Joseph Beuys mit Werken aus der Sammlung Murken. In der Schau des Museums Moderner Kunst Passau wird das Thema „Beuys und die Medizin“ in den Vordergrund gestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenarbeit mit dem Aachener Medizinhistoriker Axel Hinrich Murken. Die Ausstellung präsentiert Zeichnungen, Objekte, Multiples, Dokumente, graphische und filmische Arbeiten des Künstlers. Die naturwissenschaftlichen Bezüge im Werk Beuys´, die Relikte aus der Welt der Heilkunde, die Vorläufer in der Geistesgeschichte der Romantik, die parallel zur Natur verlaufende Kunstwelt werden beschrieben und analysiert: Joseph Beuys, der bildende Künstler, so wird deutlich, war immer auch Experimentator und obsessiver Naturforscher. Die Präsentation der Sammlung Murken ist eine Kooperation mit dem Museum Wiesbaden; zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Info: Museum Moderner Kunst Passau, Bräugasse 17, Tel. 0851/38 38 79-0, E-Mail: info [at] woerlen-mmk.de (info[at]woerlen-mmk[dot]de) und www.mmk-passau.de

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