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Im Dienste der Gesellschaft Wissen vermitteln

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Zum gegenwärtigen Bildungsauftrag der Museen
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In der gegenwärtigen politischen Bildungsdiskussion müssen auch die Museen mit ihren bedeutenden kulturellen und historischen, technikgeschichtlichen und naturkundlichen Sammlungen Position beziehen.

Bildung im Museum wird überwiegend von hauptamtlichen und freien Kuratoren für Bildung und Vermittlung sowie von Teilzeit und ehrenamtlich tätigen Museumspädagogen konzipiert und durchgeführt. Diese Fachleute vertritt der Bundesverband Museumspädagogik e.V., der seit nunmehr zwölf Jahren mit fast 700 Mitgliedern in sieben Landesarbeitskreisen besteht.
Museen stehen zunächst einmal im Dienste der Gesellschaft und erbringen Leistungen für die Gesellschaft und ihre Entwicklung. Sie bewahren die materiellen Aspekte unseres historischen Erbes in allen Facetten von Natur, Technik, Geschichte, Kunst und Kultur und bieten mit ihren Sammlungen unverwechselbarer Originale und mit ihren Ausstellungen eigenständige Bildungsangebote. Sie ermöglichen allen Bevölkerungsgruppen einen Zugang zu ihren Sammlungsbeständen und mit diesen eine intensive, ebenso kognitive wie sinnliche Auseinandersetzung. Museen bergen ein hohes Potenzial für individuelles, gezieltes aber auch informelles Lernen und für kreatives, innovatives und sozial verantwortliches Handeln.
Jüngste Untersuchungen wie PISA verdeutlichen darüber hinaus, dass in Deutschland im Bildungsbereich Handlungsbedarf besteht. Vor dem Hintergrund der komplexer werdenden Lebenswelt mit Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit und Toleranz, gesellschaftliches Engagement, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität kommt heute innerhalb der vier klassischen Säulen der Museumsarbeit, „dem Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln“, der Bildungs- und Vermittlungsaufgabe der Museen eine erweiterte und stärkere Bedeutung zu.
Die unmittelbare Begegnung mit originalen Zeugnissen im Museum schafft Orientierungsgrundlagen und Maßstäbe der Bewahrung von Erbe und Tradition, aber auch der Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft. Museen vermitteln ästhetische Werte, eröffnen den Zugang zu vergangenen Epochen und zu fremden Kulturen, schärfen den Blick auf unsere Welt und Umwelt und regen zu sinnvoller Freizeitgestaltung an. Damit sind Museen Orte lebenslangen Lernens für Jung und Alt, die hier allgemeines, aber auch spezielles Wissen erwerben können. Dieser Bildungsprozess wirkt nachhaltig, weil im Museum Erfahrungen gesammelt werden, die ganzheitlich eingebunden, selbst nachvollziehbar, sinnlich erlebbar und somit als Lernprozess stärker motiviert sind – umso mehr als Museen auch Orte des Erlebens, der Freizeit und der interkulturellen Begegnung sind.

Besucherorientierung muss im Museum ein wesentliches Leitmotiv sein. Sie erstreckt sich auf Ausstellungskonzeption, architektonische Gestaltung, Bildungs- und Vermittlungsangebote sowie Rahmenbedingungen, zum Beispiel besucherfreundliche Öffnungszeiten, aufmerksames und entgegenkommendes Personal oder leicht verständliche und lesbare Objekt- und Informationstexte und Publikationen. Aus diesen Gründen müssen Fachkräfte aus den Bereichen Museumspädagogik, Bildung und Kommunikation von Anfang an in die jeweiligen musealen Arbeitsfelder und Ausstellungsprojekte einbezogen werden.

Der Bildungsauftrag der Museen richtet sich an alle Bevölkerungsgruppen. Jeder Interessierte soll seinen ganz individuellen Zugang sowie vertiefende Informationsangebote zu den Exponaten aus Geschichte und Gegenwart finden können. Zielgruppen spezifisch anzusprechen sind zum Beispiel Kinder, Jugendliche, Familien, Minoritäten, Besucher mit Behinderungen, Senioren, ausländische Mitbürger, Schulklassen, Einzel- und Gruppenbesucher. Vermittlung im Museum bezieht sich im Kern auf partizipatorische Elemente, das heißt sie knüpft an den individuellen Erfahrungshorizont der Besucher an, schafft ein Forum für Begegnung und Kommunikation und ermöglicht damit ein gemeinschaftlich ausgerichtetes Lernen.

Thematisch und inhaltlich basieren die Aktivitäten auf den originalen Sammlungsbeständen der jeweiligen Museen. Die Methoden müssen den Zielgruppen entsprechen, sie müssen verständlich und anschaulich sowie handlungsorientiert und interaktiv sein. Zunehmend werden sie durch den Einsatz von Medien aller Art unterstützt. Wissenschaftliche Seriosität und konservatorische Ansprüche der anvertrauten Kulturgüter dürfen dabei nicht gefährdet werden.

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