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In großen und kleinen Millionenstädten

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Das Orchester Deutsche Einheit (ODE) unterwegs auf Konzertreise in China
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Das JMD-Ensemble bringt die Überzeugung von einer grenzenüberwindenden Kraft der Musik bereits mit seinem Namen zum Ausdruck. Das Projektorchester, das sich unmittelbar nach seiner Gründung 2010 in der JMD vernetzt hat, versteht sich als kultureller Botschafter. Auf einer 16-tägigen Tournee Anfang des Jahres erlebten die jungen Musikerinnen und Musiker im Land der Mitte ein uns „Langnasen“ gegenüber neugierig und offen gesinntes Publikum.

Die Konzertreise führte das Orchester unter anderem nach Peking, Quanzhou und Fuzhou. Jung und Alt saßen gemeinsam im teils eisigen Konzertsaal, applaudierten, schnitten mit Handys und Kameras die Konzerte mit, standen Schlange und stürmten die Bühne für Autogramme auf Programmen, CDs oder Flyern. Unter der musikalischen Leitung von  Christian Fitzner präsentierte der Klangkörper neben klassischen Werken von Rossini, Debussy, Liszt und Elgar einen bunten Strauß Wiener-Walzer- und Polka-Melodien. Solistisch bot die Wernigeröder Violinistin Tabea Toppel Sarasates „Zigeunerweisen“ und das Thema zur Filmmusik von „Schindlers Liste“ dar. Als das Orchester das chinesische Volkslied „Jasmin“ und die Volksweise „Tanz der Yao“ spielte, ging ein erfreutes Raunen durch das Publikum – mit tosendem Applaus würdigten die Landsleute die wohlbekannten, von Eberhard Schallenberg instrumentierten „Mitbringsel“. Besonderen Anklang fanden bei den chinesischen Konzertbesuchern zudem die musikalische Vielseitigkeit und die politische Dimension des Orchesters: initiiert zum 20-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit möchte ODE länder­übergreifend Jugendliche aus Ost- und West-, aber auch Nord- und Süddeutschland vereinen und ihnen die Möglichkeit geben, musikalisch und politisch spannende Projekte in Deutschland und anderen Ländern mitzugestalten.

Die Zeit zwischen den Konzerten nutzten die jugendlichen und die professionellen Musiker, um Land und Leute kennenzulernen: bei eisigen Temperaturen bestiegen die 82 Mitreisenden die Chinesische Mauer, erkundeten die Verbotene Stadt, bummelten bei milden 10 Grad Celsius durch die Straßen der knapp 8 Millionen Einwohner fassenden „Kleinstadt“ Quanzhou im Südosten Chinas, spazierten entlang des Westsees in Hangzhou, besuchten eine Teeplantage und ein Seidenmuseum, flanierten durch die Altstadt und die Nanjing-Straße Shanghais und praktizierten ihre Verhandlungskünste auf dem Seidenmarkt in Peking und Hang­zhou. Außerdem erlebten alle, wie es ist, ein Exot zu sein: „Da es vermutlich nicht alltäglich ist, dass ein europäisches Orchester in Konzertkleidung die Stadt durchquert, ernteten wir viele neugierige Blicke der Einheimischen“, schreibt die Cellistin Céline Couson im Online China-Tagebuch. Unzählige Male wurden Musikerinnen und Musiker bestaunt, angefasst und schließlich aufgefordert, mit den Einheimischen für Fotos zu posieren. Manche drehten den Spieß einfach herum und fragten die Chinesen: „Can I take a picture of you?“

Beeindruckt vom pulsierenden Leben Chinas, der Offenheit und Freundlichkeit der Chinesen, dem leckeren und abwechslungsreichen Essen, trat das Orchester glücklich und zufrieden am 11. Januar seine Rückreise an und zerstreute sich nach der Landung am Frankfurter Flughafen wieder in alle Himmelsrichtungen Deutschlands.

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