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Internationaler Workflow

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mu:v’ler beim JMI-Seminar in Bukarest
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Musik ist eine internationale Sprache. Das haben vier Mitglieder der Initiative „mu:v – Musik verbindet“ Anfang März in Rumänien wieder erleben dürfen. Die Jeunesses Musicales International (JMI) lud zum „Imagine“-Treffen in die Hauptstadt Bukarest. Etwa 40 Vertreter aus den Sektionen der JM, darunter Kamerun, Belgien oder Kroatien, folgten dem Ruf, um sich näher mit dem sogenannten Imagine-Festival zu beschäftigen. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb für Bands aus allen musikalischen Stilrichtungen. Zunächst wird jeweils ein nationaler Sieger ermittelt, der dann die Möglichkeit erhält, am internationalen Fes-tival teilzunehmen. Ziel des abschließenden Festivals ist das Zusammentreffen und der Austausch von Musikern verschiedener Nationalitäten und musikalischer Hintergründe.

Das Treffen vom 10. bis 13. März 2011 in Bukarest bot sowohl die Möglichkeit, mehr über das Fes-tival und dessen Organisation zu lernen, als auch eine Plattform zum interkulturellen Austausch. Die zwei zentralen Arbeitstage bestanden aus Workshops zu bestimmten Teilgebieten der Organisation wie Marketing oder Vertragsrecht und einer Gruppenarbeit, in der Vertreter der verschiedenen Workshops sowie verschiedener Nationen einmal gemeinsam ein solches Imagine-Festival planen sollten. Schwer vorstellbar, wie junge Menschen aus ganz Europa und Afrika an einem Tisch sitzen und sich über Marketing, Bühnenaufbau und Wettbewerbsverlauf austauschen. Doch anfängliche, vor allem inhaltliche Differenzen waren durch viel Respekt den anderen Interessen und auch Erfahrungen gegenüber schnell beseitigt. An einigen Ideen wurde bis spät in die Nacht gewerkelt, und die Dozenten der JMI waren von der Kreativität der jungen Leute begeistert.

Der Grundgedanke, das Imagine-Festival als ein Label in jedem Land gleich zu gestalten, schien uns mu:v’lern etwas schwierig. Aufgrund nationaler und kultureller Gegebenheiten ist eine solche „Vermarktung“ nicht denkbar, ohne die ursprüngliche Zielsetzung aus den Augen zu verlieren. Denn bei Imagine geht es um viel mehr als einen Wettbewerb: Es soll ein Festival sein, das Grenzen durchbricht, Toleranz und Achtung gegenüber anderen Musikrichtungen öffnet, junge Musiker fördert und jungen Organisatoren den Freiraum bietet, selbst Hand anzulegen.

Junge Menschen als Drahtzieher: Das war der Grund, warum wir, Mitglieder der mu:v-Initiative, uns ein Bild von diesem Festival machen wollten. Auch unsere Intention ist es, etwas von jungen Leuten für junge Leute zu machen, den Horizont zu erweitern und selbst ein Projekt auf die Beine zu stellen. Ein wesentlicher Unterschied zu Imagine besteht allerdings darin, dass dort die Eigeninitiative von jungen, engagierten Menschen erst in der Umsetzung gefragt ist. Imagine ist ein „erwachsenes“ Projekt, dessen Realisierung junge Organisatoren übernehmen. Wir von mu:v dagegen spinnen unsere eigenen Ideen und setzen diese dann um. Bei uns ist alles original – wir sind bei jedem Projekt von Anfang an dabei – als Erfinder, Manager und Teilnehmer.

Der größte Unterschied zwischen den beiden Konzepten ist der Wettbewerbsgedanke. mu:v führt Musiker zusammen völlig ohne ein Leistungsprinzip, aber stets mit hohem Qualitätsanspruch. Eine Vorauswahl über einen Wettbewerb wäre in Verbindung mit mu:v ein Grundsatzkonflikt. Bei uns ist jeder willkommen, der Leidenschaft für Musik und Offenheit für neue Begegnungen mitbringt. In Anbetracht der Tatsache, dass unser zweites Camp ein internationales sein wird, waren die Tage in der rumänischen Hauptstadt für uns spannend und wertvoll. Der Erfahrungsaustausch mit jungen Organisatoren aus anderen Ländern hat uns Anregungen für unsere Arbeit gegeben aber auch gezeigt, dass wir mit mu:v auf dem richtigen Weg sind. Unsere Vorbereitungen laufen: Das nächste große mu:v-Camp findet vom 20.–24. Juli 2012 statt. Dann wird in Weikersheim die internationale Sprache „Musik“ gesprochen.

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