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Junge mu:v-Mitglieder mischen mit

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Zur Mitgliederversammlung der Jeunesses Musicales Deutschland
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In großer Selbstverantwortung eigene Projekte entwickeln – dazu lädt die JMD ihre jugendlichen Mitglieder ein. Auf der Mitgliederversammlung am 20./21. November stellten die Jugendlichen bereits rund die Hälfte der Teilnehmer.

Bevor große Visionen und Strategien gesponnen wurden, ging es zunächst um ganz handfeste Fragen der täglichen Orchesterarbeit. Wer haftet, wenn ich mit meinem Jugendorchester unterwegs bin? Welche Aufsichtspflichten habe ich als Leiter einer Reise? Welche Versicherung sollte ich in jedem Fall abschließen? Zu diesem Themenkomplex hatte die JMD eine Expertin eingeladen. Gabriele Weitzmann, Rechtsreferentin des Bayerischen Jugendrings, gab in einem Vortrag kompetent und umfassend Auskunft und beantwortete individuelle Fragen, die den Orchesterleitern auf den Nägeln brannten.

mu:v – der Name der jungen JMD-Initiative steht für „Musik verbindet!“ und er macht hörbar: Die Jeunesses ist in Bewegung. Dieser Satz hätte die programmatische Überschrift über das gesamte Wochenende sein können. Denn bewegt hat sich seit der letzten Mitgliederversammlung im Juni 2008 einiges. Damals präsentierten die jungen mu:v-Initiatoren ihre Idee, dass Jugendliche in einem Camp unabhängig von ihrem Instrument oder ihrer Musikrichtung Workshops und Kurse besuchen und gemeinsam Musik erleben sollten. Tatsächlich zündeten die jungen Jeunessler im August 2010 mit dem mu:v-Camp ein fulminantes Eröffnungsfeuerwerk für ihre Initiative. Der Funke ist vielfach übergesprungen. Allen, die auf der Mitgliederversammlung davon erzählen, spürt man eine große persönliche Begeisterung an. Die Initiative geht weiter – mit gewachsener Kraft. Im Gewehrhaus in Weikersheim saßen fünfundzwanzig junge Leute, und die Wände waren in wenigen Stunden vollgepinnt mit Ideen zu neuen Projekten und Taten.

Die Mitglieder ließen sich von der positiven Energie anstecken und waren bester Stimmung. Denn alle spürten und wissen: Mit mu:v hat die JMD eine starke Zukunftskraft. „Wir machen den Weg frei für eine Plattform, auf der wir junges Ehrenamt fördern“, erläutert JMD-Präsident Hans-Herwig Geyer die neue Politik der JMD. „Jugendliche können mehr, als man vermutet, und oft mehr, als sie selbst dachten. Wir entwickeln für sie intelligente offene Strukturen, geben Beratung nach Maß und professionelle Unterstützung.“ Daraus werde sich eine ganz neue, zukunftsweisende Organisationskultur entwickeln.
Hans-Herwig Geyer wurde von der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit in seinem Amt als Präsident der JMD bestätigt. Vizepräsidenten sind Barbara Haack, Stefan Piendl und Sönke Lentz. Als Beisitzer wiedergewählt wurden Frauke Bernds und Claudia Klemkow-Lubda. Neue Mitglieder des Präsidiums sind Toni Rack, Mitinitiator von mu:v, Philipp Vandré, der bereits seit mehreren Jahren Kompositionskurse in der Musikakademie Schloss Weikersheim anbietet und im Februar als Projektleiter des ersten Symposions Kompositionspädagogik für die JMD bundesweit ein Ausrufezeichen im Bereich der Neuen Musik gesetzt hatte, und Johannes Freyer vom JMD Landesverband Baden-Württemberg. Freyer will sich im Präsidium für eine engere Verzahnung von Bundesverband und Landesverbänden einsetzen.

Die Aktivitäten und Projekte der JMD, dies wurde in den Berichten der Landesverbandsvertreter deutlich, zeichnet eine breite musikalische Vielfalt aus: composers factory, internationale Musikferien, „Holzbläser im Schloss“, Blechbläserinitiative in Hessen, kammermusikalische Kursangebote oder Orchestertreffen mit 550 Teilnehmern. Die JMD ist bundesweit präsent, und überall, wo Jeunesses draufsteht, ist auch Jeunesses drin. Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist typisch und unverzichtbar Jeunesses? Lässt sich dies konkret benennen? Die-se Fragen stellten sich die Mitglieder in einem motivierenden Brainstorming. Dabei zeigten sich sofort einige Kristallisationspunkte: In der Jeunesses erleben Menschen Neugier, Offenheit für Neues, Respekt für andere.

Dieses Ethos der Menschen in der Jeunesses schafft Freiraum für Kreativität, für Diskussionen und Musizierfreude. Hierin liegt die Innovationskraft des Verbands, und dies ist der Grund, warum die Jeunesses Musicales Deutschland, die im nächsten Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiert, attraktiv ist für junge Menschen – jung im Kopf und jung an Jahren. 

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