Banner Full-Size

Mauricio Kagel im Ehrenkomitee der JMD

Publikationsdatum
Body

„ Ich erinnere mich noch genau an die Nachricht von der Gründung der Jeunesses Musicales. Es war für mich im fernen Argentinien, als ob erst damit die Friedenszeit nach dem monströsen Zweiten Weltkrieg begonnen hätte.“

Essen, am 7. November 2006. Der Komponist Mauricio Kagel hatte der Bitte der JMD nachgegeben, die Laudatio auf den Würthpreisträger des Jahres 2006 zu halten. Er war aus Köln nach Essen gereist und hatte die Bühne des Saalbaus erklommen. In seinem Rücken das Jugendsinfonieorchester der Folkwang Musikschule, vor ihm ein voll besetzter Saal. Inmitten seiner Rede, in der er die Verdienste Michael Kaufmanns als Intendant der Philharmonie Essen vor allem um die Nachwuchsförderung umriss, dann dieser elektrisierende Satz. Und wie ein Blitzlichtgewitter fuhr er fort: „Musik als völkerverbindende Disziplin? Ja! Jugend als Idealträger von Absichten, die zwar einen romantischen, sogar utopischen Hintergrund hatten, aber sehr konkret, realitätsbezogen und daher notwendig waren? Ja!“

Weikersheim, Ende November 2006. Gespannt öffnet der Generalsekretär der JMD einen persönlich adressierten Brief aus Köln – Kagels Antwort auf eine noch am Abend jener Preisverleihung vorgetragene Einladung, Mitglied eines Ehrenkomitees der JMD zu werden. Eine Anfrage, bei der er sich noch einige Bedenkzeit ausgebeten hatte. Denn natürlich ist Mauricio Kagel engagierter Komponist, und Projekte wie seine aktuelle Residency an der Philharmonie Essen und zahlreiche im Entstehen begriffene Kompositionen beanspruchen seine Zeit und Aufmerksamkeit.

Aber dann steht dort: „Ich nehme Ihre Einladung an und freue mich sehr, wenn ich damit der Jeunesses Musicales Deutschland und ihren Zielen etwas helfen kann.“

24. Dezember 2006: Der Komponist Mauricio Kagel feiert seinen 75. Geburtstag. Mit seiner Zusage hat er der Jeunesses Musicales Deutschland schließlich ein großes Geschenk gemacht.

Print-Rubriken
Unterrubrik