2009 als einmaliges Event von einer Freiwilligen im Sozialen Jahr Kultur der JMD initiiert, fand der Kleinkunstwettbewerb „Leben eben“ in Weikersheim und dem Main-Tauber-Kreis sofort eine so große Resonanz, dass er seitdem jedes Jahr von der jeweiligen Freiwilligen im Sozialen Jahr Kultur der JMD organisiert und durchgeführt wird – im Februar 2016 von Alisia Maier:
Für mich war es eine neue Erfahrung, „Leben eben“ komplett eigenständig zu organisieren und zu gestalten. Schien der Wettbewerb zu Beginn des FSJs noch in weiter Ferne, ging es plötzlich los. Nachdem der Termin festgelegt war, standen jede Menge und sehr verschiedene Aufgaben an: Bilder aussuchen und den Flyer gestalten, diesen und die Ausschreibungsplakate verschicken. An mehreren Schulen habe ich auch persönlich Werbung gemacht. Aus den Vorjahren waren mir zunächst nur Fotos und einige Checklisten bekannt gewesen, und nun war ich selbst mittendrin in der Organisation! Nachdem die Anmeldungen eingegangen waren, begann rund einen Monat vor der Veranstaltung die „heiße Phase“. Nun galt es, technische Dinge zu regeln, die Bewirtung zu besprechen, Zeitungsartikel zu formulieren, um die Veranstaltung anzukündigen und und und. Am aufregendsten waren der Tag vor der Veranstaltung und der Wettbewerbsabend selbst: schnell die letzten Dinge regeln, die Halle dekorieren, Technik aufbauen, Stimmzettel auslegen und mit einem letzten Blick feststellen, dass nichts fehlt. Die Erleichterung darüber, dass die Soundchecks am Nachmittag gut gelaufen waren, wurde schnell von einer immer größer werdenden Aufregung abgelöst – es war das erste Mal für mich, auf einer so großen Bühne vor rund 200 Besuchern zu stehen und durch den Abend zu führen. Meine Nervosität legte sich jedoch nach kurzer Zeit und es machte mir zunehmend Spaß zu moderieren.
Mindestens genauso aufregend war es für die jungen Künstler, alle zwischen 16 und 21 Jahre alt, die an diesem Abend ihr Talent präsentierten. Für Larissa und Laura etwa, die erst seit einem dreiviertel Jahr gemeinsam Musik machen. Obwohl die beiden bisher kaum Bühnenerfahrung haben, meis-terten sie ihren Auftritt als „Lacoustic“ mit Bravour und zeigten dem Publikum, was sie mit Gitarre, Ukulele und Gesang drauf haben. Die Poetry-Slammerin Chanti war bereits wiederholt dabei. Dieses Mal präsentierte sie einen eindrücklichen Text zum Thema „Heimat“: „Sie steht in keinem Pass. Heimat ist ein Gefühl – und dass du lachst“. Joel, der schon häufig mit seiner Band auf der Bühne stand, wirkte fast schon wie ein Profi und begeisterte die Zuschauer mit geradezu akrobatischem Gitarrenspiel. Stangen-Akrobatin Madlen Walter (Foto) war bei ihrem Auftritt Kraft, Konzentration und Körperspannung deutlich anzusehen – jedoch nicht, dass das erst ihr vierter Auftritt war. So war jeder der sieben Acts für sich besonders und jede Künstlerin und jeder Künstler zeigte an diesem Kleinkunstabend auf seine Weise, was in ihm steckt und was sie in ihrem Leben bewegt. Für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung!