247 junge Sängerinnen und Sänger aus 44 Nationen hatten sich beworben. Am Ende waren es sechs Nachwuchstalente, die sich beim Finale des 7. Europäischen Gesangswettbewerbs DEBUT 2014 dem Publikum präsentierten und dem Urteil der Jury stellten. Die glanzvolle Operngala am 27. September in Bad Mergentheim wurde vom Südwest-rundfunk live auf dessen Kulturwelle SWR2 übertragen und von Tagesschau-Sprecher Jan Hofer moderiert.
Als die JMD 2009 das Angebot erhielt, Partner von DEBUT zu werden, hatte sie sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn wie passt der Wettbewerbsgedanke zum Ideal der JMD, das gemeinsame Musizierien und das menschliche Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen, nicht aber Konkurrenz- und Leistungsdenken. Doch die Tatsache, dass die Teilnahme an Wettbewerben heute unerlässlicher Bestandteil einer Sänger-ausbildung ist, gab schließlich den Ausschlag, sich zu engagieren und neben dem Internationalen Opernkurs verbunden mit den Aufführungen der Jungen Oper Schloss Weikersheim DEBUT als ein weiteres Angebot zur Förderung junger Sängerinnen und Sänger ins Portfolio aufzunehmen. Nachdem mit Beginn der Partnerschaft mit der JMD bereits 2010 und 2012 eine deutliche Steigerung des Renommees und auch der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen war, ist die profilierende künstlerische Handschrift der JMD nicht mehr wegzudenken, und die besondere Qualität, die sie einbringt, hat den Wettbewerb in allen Bereichen spürbar verändert. Dies beginnt bei einem freundlichen Service für Teilnehmer und Jurymitglieder und der Tatsache, dass alle gemeinsam eine Woche unter dem Dach des Logierhauses wohnen. Weitere JMD-Elemente im Konzept des künstlerischen Leiters Patrick Bialdyga sind die Forderung eines Liedvortrags im Wettbewerb und damit verbunden die Ausschreibung eines eigenen Liedwettbewerbs und die Qualifikationsrunden begleitende Workshops, in denen die Teilnehmer szenisch arbeiten. In diesem Jahr mit Regisseur Dominik Wilgenbus von der Kammeroper München. Die JMD vermittelt den Teilnehmern, dass es möglich ist, miteinander in Konkurrenz zu stehen und einander doch offen und freundschafltich zu begegnen. Gemeinsam etwas zu erarbeiten, bedeutet eine wichtige Reflexion des eigenen Tuns und eine wertvolle Erfahrung, die für eine Karriere ein „Wettbewerbsvorteil“ sein kann.
Der Vorsitzende der DEBUT-Jury KS Harald Stamm zeigte sich am Ende der Wettbewerbswoche nicht nur vom Spitzenniveau der Teilnehmer beeindruckt. Seine hohe Anerkennung gelte einem Wettbewerb, dessen Attraktivität sich nicht allein an der Höhe der ausgeschriebenen Preisgelder sondern insbesondere an einem klugen und unverwechselbaren künstlerischen Profil bemesse. Auch der Initiator des Wettbewerbs Dr. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender der Wittenstein AG, zeigte sich „glücklich, mit der Jeunesses Musicales Deutschland, einen idealen Partner gefunden zu haben“.
Im Finale, einer glanzvollen Operngala, standen in diesem Jahr vier Sopranistinnen, ein Countertenor und ein Bariton. Technisch brillant, leidenschaftlich und sympathisch präsentierten sie sich Publikum und Jury. Begleitet wurden sie von der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter der Leitung Catherine Rückwardts.
Die Sopranistin Adriana Ferfecka aus Polen zog das Publikum mit Arien der Giulietta von Vincenzo Bellini und als Madame Butterfly in ihren Bann und überzeugte die Jury in allen vier Wettbewerbskategorien gleichermaßen: Stimmlich, technisch, in der Auswahl der Stücke und der künstlerischen Gestaltung. Sie wurde dafür mit dem 1. Preis und der mit 10.000 Euro dotierten Goldenen Viktoria ausgezeichnet. Platz 2 und damit verbunden ein Preisgeld über 5.000 Euro ging Maria Chabounia aus Weißrussland. Über eine Bronzene Viktoria und 2.500 Euro freute sich der polnische Countertor Jakub Józef Orlinski.
DEBUT wurde von Intendanten renommierter Opernhäuser erneut als attraktive Möglichkeit wahrgenommen und genutzt, junge Talente zu entdecken. Engagementpreise vergaben unter anderem die Deutsche Oper Berlin, die Oper Leipzig und das Theater Erfurt.