Dass Jugendliche sich aktiv einbringen möchten und ein tiefes Verlangen nach gemeinschaftlichen Initiativen haben, kristallisiert sich immer da heraus, wo junge Menschen gemeinsam musizieren – das Konzept der „Musik als Medium“ wird dort am deutlichsten erkennbar. Die JMD macht jungen Menschen mit ihrem Kursprogramm auch 2024 ein breit gefächertes Angebot, in dem die JM Landesverbände eigene Schwerpunkte setzen, und mit der Musikakademie Schloss Weikersheim als inspirierendem JMD-Wirkungsort.
Spielfreude!
Ein individueller Zugang zur Musik gelingt am wirksamsten im Erlernen eines Instruments – ganz klassisch. Qualitätvoll angeleitet, wachsen aus zunehmendem Können Spielfreude und der Wunsch nach der Musik als einer lebenslangen Begleiterin. Besonders intensiv ist diese Erfahrung in der Kammermusik und im Ensemble. Schon ganz junge Musiker*innen können dies erleben, etwa im „Children’s Cello Camp“ und dem „Junior Geigen Camp“, ebenso in den Fortsetzungs-Formaten „Young Cello-“ und „Young Geigen Camp“. Im „Kammermusikkurs für Junge Instrumentalist*innen“ oder später bei „Kammermusik 18+“ erklingen nicht nur die Standardwerke der großen Meister in verschiedenster Besetzung – die jungen Musiker*innen wagen sich immer (selbst)bewusster an anspruchsvolle, zum Teil wenig bekannte Kompositionen heran und nutzen die Gelegenheit, diese gemeinsam mit den Dozierenden intensiv zu erarbeiten. Dabei begegnen sich die Teilnehmer*innen und Profimusiker*innen stets auf Augenhöhe.
Exzellente Virtuosität
Dass exzellente Virtuosität nur durch gute Kommunikation vermittelt werden kann, zeigen die Mitglieder des Notos Quartetts. Für die „Notos Chamber Music Academy“ haben es sich die jungen Meister*innen zur Aufgabe gemacht, ihre eigene tiefe Begeisterungsfähigkeit für die Musik in alle Lehrprozesse mit einfließen zu lassen. Mit einem Team von Weltklasse-Dozierenden, 2024 unter anderem die Mitglieder des Cuarteto Casals, geht der „International Chamber Music Campus“ an den Start. Dort können internationale junge Ensembles auf dem Weg in eine Profikarriere anhand brillanter Beispiele zu wichtigen künstlerischen Erkenntnissen und einer eigenen Interpretation und Handschrift gelangen. Die Königsdisziplin Streichquartett wird zu einem Erlebnis, bei welchem Standardwerke aber auch Bearbeitungen stilvoll zum Ausdruck gebracht werden und zum Greifen nahe sind. Im Fokus Jugendorchester steht das „Dirigierseminar“: Motivations- und Durchsetzungskraft ebenso wie Sensibilität in der Vermittlung müssen Jugendorchesterleiter*innen in ihrer Arbeit mit jungen Instrumentalist*innen mitbringen. Eine solide Schlagtechnik und ein starkes Rhythmusgefühl allein reichen für diese wichtige Aufgabe nicht aus. Das Seminar vermittelt vor allem den guten Umgang mit dem eigenen Orchester. So wird der Frage nach einer gesunden Balance zwischen Anspruch technischer Fähigkeiten und Freiheit im Ausdruck der Musik nachgegangen. Wie hält man Aufmerksamkeit und Motivation auch auf lange Sicht aufrecht, und welche „Skills“ sind für eine gute Kommunikation erforderlich?
Alle kommen zu Wort
Im Jugendorchester kommen alle Instrumente zu Wort. In ihrem Kursprogramm setzt sich die JMD deshalb für Nischeninstrumente ein, um diese aufzuwerten und wieder in den Mittelpunkt zu rücken, ob „Viola, die schöne Nachbarin“ oder den Holzbläser-Bass mit „Fagottmusik für zwei und mehr“.
Die eigene musikalische Kreativität zu entwickeln und die eigene Musik in Töne zu fassen, darum geht es in verschiedenen Formaten und Wettbewerben im Bereich Komposition, etwa dem „Chamber:Lab für junge Instrumentalist*innen“ der JM Bayern, dem 50. Festival Neue Musik der JM Niedersachsen oder dem „Bundeswettbewerb Jugend komponiert“, ab 2024 unter der Künstlerischen Leitung von Gordon Kampe. Ein weiteres – ganz anderes – Paradebeispiel, Musik(formate) nach eigenen Vorstellungen frei zu gestalten und neu zu erfinden, ist das „mu:v-Camp“.
Das junge Camp-Team konzipiert und organsiert ein Kurs- und Workshopprogramm der unterschiedlichsten Stilrichtungen, das die Teilnehmenden in einem individuellen Mix buchen und bei dem sie Neues entdecken und ausprobieren können. Das Mitmach-Angebot des Camps 2024 reicht von Elektro-Swing über arabische Musik bis HipHop und Blaskapelle oder einem Theremin-Erkundungsworkshop. Konzertact ist das Feuerbach-Streichquartett mit einer Kammermusik-Range von Klassik bis Pop. Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen der Welt baut ETHNO: Seit nunmehr über zehn Jahren ist das „ETHNO Camp“ der JM Rheinland-Pfalz ein erfolgreiches Format und ein jährlicher Ort für Austausch und Kreativität, wo die Teilnehmenden tanzend und musizierend kulturelle Vielfalt miteinander leben und feiern. Auch die „Musikferien“ der JM Nordrhein-Westfalen in Deutschland und Frankreich gehören für viele Jugendliche fest zu ihrem jährlichen Sommerferien-Programm.
Direkt vor Ort
Mehr und mehr Kurs- und Workshop-angebote will die JMD auch direkt vor Ort schicken, sei es im instrumentalen Bereich oder als Impulse zur Bereicherung der Ensemblearbeit. Elf solcher Angebote finden sich im Kurs-programm 2024. Musikschulen, Jugendorchester und andere Interessenten können bei der JMD Termine dafür ausmachen und den Workshop samt Dozent*in zu sich bestellen. Sich einbringen und aktiv mitwirken, einen Gesamtklang bilden und schließlich das Erlebte nach außen tragen, ob mit Worten oder durch die Musik. In diesem Sinn ist das Stichwort „Jugendpartizipation“ in alle Kurse eingeschrieben – aus Überzeugung und als wirkungsvolles pädagogisches Prinzip. Denn eine motivierende Haltung wirkt ansteckend und überträgt sich am besten von Musiker*in zu Musiker*in. Und auch für das JMD-Kursprogramm gilt: weitersagen und weiterempfehlen!
Nähere Informationen und Anmeldung zu allen Kursen unter www.jmd.info/kurse
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