Hauptbild
Prominent besetzte Expertenrunde (in der Runde von links): Dr. Mark Mönig, Prof. Matthias Schlothfeldt, Philipp Vandré, Prof. Dr. Christopher Wallbaum, Peer Hübel, Matthias Handschick, Prof. Dr. Stefan Orgass. Foto: JMD.
Prominent besetzte Expertenrunde (in der Runde von links): Dr. Mark Mönig, Prof. Matthias Schlothfeldt, Philipp Vandré, Prof. Dr. Christopher Wallbaum, Peer Hübel, Matthias Handschick, Prof. Dr. Stefan Orgass. Foto: JMD.
Banner Full-Size

Stilistische Offenheit und Vielfalt

Untertitel
Weikersheimer Gespräche zur Kompositionspädagogik
Autor
Publikationsdatum
Body

Jedes Jahr finden zahlreiche Kompositionsprojekte in Schulen statt, es gibt mittlerweile über 40 Kompositionsklassen an deutschen Musikschulen und eine Reihe an Kompositionswettbewerben für Schüler. Neu ist, dass das „Begreifen“ von Musik im ureigenen Sinn, das eigene Gestalten des musikalischen Materials, mit unbeirrbarer Kraft in die Schul- und Musikschulpädagogik drängt. Doch abgesehen von wenigen ersten Ansätzen mangelt es noch immer an einer qualifizierenden Ausbildung, um komponierende Kinder und Jugendliche kompetent anzuleiten.

Die JMD hat es sich als Träger des Bundeswettbewerbs Komposition zur Aufgabe gemacht, diesem Zustand entgegenzuwirken. Denn der Bundeswettbewerb versteht sich nicht allein als Talentförderung und Studienvorbereitung, sondern ebenso als Reflektorebene der kompositionspädagogischen Entwicklung und sieht seine Verantwortung auch darin, Impulse für den Aufbau einer Didaktik zu setzen. Philipp Vandré, der im Auftrag der JMD 2010 gemeinsam mit Benjamin Lang (Hochschule Osnabrück) das erste bundesweite Symposion der Kompositionspädagogik leitete und 2011 das Buch „Komponieren mit Schülern“ (ConBrio) publizierte, das in der Fachwelt mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen worden ist, setzt den entfachten Diskurs mit den „Weikersheimer Gesprächen zur Kompositionspädagogik“ fort. In Zusammenarbeit mit Prof. Matthias Schlothfeldt (Folkwang Universität der Künste Essen) lädt er im Namen der JMD Komponisten, Musikpädagogen, Hochschuldozenten und Vertreter von Fachverbänden ein, in der Musikakademie Schloss Weikersheim zentrale Aspekte kompositionspädagogischer Arbeit zu reflektierten und Kriterien für eine fachspezifische Berufsausbildung zu entwickeln. Ermöglicht wird dies durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Gespräche werden dokumentiert und publiziert, damit sie in die Lehre an Schule und Musikschule wie auch in die musikpädagogische Ausbildung an Hochschulen hinein Wirkung entfalten können. 

Im Dezember sind Matthias Handschick, Musiklehrer am Hans-Thoma-Gymnasium Lörrach, Peer Hübel, Musiklehrer am St. Raphael Gymnasium Heidelberg, Dr. Marc Mönig, Fachseminarleiter für Musik und Musiklehrer in Bergisch Gladbach, Prof. Dr. Stefan Orgass, Folkwang Universität der Künste Essen und Vorsitzender der BFG Musikpädagogik, sowie Prof. Dr. Christopher Wallbaum, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, der Einladung zum ersten Gespräch über das Thema „Komponieren in der Schule“ gefolgt. Diskutiert wurde unter anderem, welche Ziele mit kompositorischem Arbeiten in der Schule verfolgt werden, inwiefern überhaupt der Begriff „Komposition“ im Kontext von Schule, stilistischer Offenheit und Vielfalt der Genre angemessen erscheint und welche Qualifikationen für eine kompetente kompositionspädagogische Arbeit in der Schule erforderlich sind. Die weiteren Gespräche werden sich in den nächsten Monaten den Themen „Komponieren in der Musikschule“, „Förderung durch Wettbewerbe und Workshops“ und „Anforderungen und Wege der studienvorbereitenden Begabtenförderung aus Sicht der Musikhochschulen“ widmen. Begleitend wird es eine Befragung der Preisträger des Bundeswettbewerbs Komposition zur Förderung jugendlicher Komponisten geben.

Autor
Print-Rubriken
Unterrubrik
Musikgenre