Banner Full-Size

Wie schön kann die Welt sein

Untertitel
Zweites Ethno Germany vom 8. bis 15. August
Publikationsdatum
Body

Auf Burg Lichtenberg in der Pfalz tut sich für ein paar Tage eine neue Welt auf. Eine Welt voll Musik aus nahen und fernen Ländern, „bunter“ Menschen und neuer Freundschaften. In jedem Winkel finden sich musizierende Grüppchen, die das alte Gemäuer zum Klingen bringen. Wo früher die Kuseler Musikanten von der Burg aus in die Welt zogen und die Menschen mit ihren Liedern erfreuten, hält nun umgekehrt beim zweiten Ethno Germany vom 8. bis 15. August die Welt Einzug im Kuseler Musikantenland. Junge Musizierende aus vierzehn Ländern von vier Kontinenten spielen während dieses außergewöhnlichen Camps gemeinsam traditionelle Musik ihrer Heimat.

Ethno ist ein von der Jeunesses Musicales International entwickeltes Format, das seit dem ersten Camp 1990 in Schweden weltweit seine Fans findet. Mittlerweile finden jedes Jahr rund zehn Ethno-Camps statt, manche in Europa, andere in für uns fernen Ländern wie Tansania, Australien und Indien. Das Camp auf Burg Lichtenberg war das zweite Ethno Germany. Veranstaltet wurde es vom JMD-Landesverband Rheinland-Pfalz. Dessen Vorsitzender, der Posaunist Bernhard Vanecek, hat das Format zusammen mit Philipp Vandré, JMD-Präsidiumsmitglied, im vergangenen Jahr nach Deutschland und ins Kuseler „Musikantenland“ geholt. Die Organisation hatten in diesem Jahr die jungen engagierten JMD-Mitglieder Friederike Abitz und Kai Brennert übernommen.

Während des Camps erklingt täglich zarte und wilde, laute und leise Musik. Die Teilnehmenden bringen sich gegenseitig Melodien aus ihren Heimatländern bei. Das geschieht allein durchs Zuhören und Nachmachen. So werden die Stücke gemeinsam arrangiert, und alle lassen die Besonderheiten ihrer traditionellen Musik mit einfließen. An einem Tag jedoch ist es still auf der Burg. Da ziehen die rund vierzig Camp-Teilnehmenden wie einst die Kuseler Musikanten durchs Land und erfreuen Jung und Alt. Unterwegs sind sie per Draisine. Auf der 20 Kilometer langen Tour durch Dorf und Feld spielen sie Melodien auf Geigen, Flöten und Gitarren, aber auch auf exotischen Instrumenten wie Nyckelharpa, Bodhrán oder Tabla.

Zum Abschlusskonzert finden sich im Schlosshof zahlreiche Zuhörende zusammen, neugierig, sich musikalisch an ferne Orte entführen zu lassen. Die Reise beginnt in Schweden, auf weiteren Etappen ertönen Lieder über Blumen, die Liebe, Hähne, denen der Hals umgedreht wird und ghanaische Geburtstagsnamen. Niemand sitzt oder steht mehr still. Es wird geschunkelt und ausgelassen getanzt zur indischen Weise oder zum kamerunischen „Soma Loba“. Fulminantes Konzertende ist das chilenische Stück „Ethno Cumbia“, in dem es heißt, „Ich möchte eine Million Freunde haben, es gibt keine Grenzen“. Wie ließe sich der Geist von Ethno besser beschreiben? Das Ethno-Camp endet mit einer pantomimischen „Liebesdusche“. Und eine Konzertbesucherin freut sich mit strahlenden Augen: „Wie schön kann die Welt sein!“

Unterstützt wurde Ethno Germany vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von der Kreisverwaltung Kusel, von der Kreissparkasse Kusel sowie von MiniTec, IGM und Rhenocoll.

Print-Rubriken
Unterrubrik