Die Musikakademie Schloss Weikersheim war im Dezember internationaler Treffpunkt: Gleich mehrere international besetzte Gremien des Jeunesses Musicales Weltverbands und insgesamt rund 80 Vertreter*innen von Jeunesses Musicales Sektionen aus aller Welt kamen zu Arbeitstreffen zusammen.
In winterlichem Weiß vermittelten Schloss und Schlosspark den Gästen etwas von der besonderen, inspirierenden Atmosphäre des Ortes. Für manche der Teilnehmer*innen aus afrikanischen Ländern mochte dies exotisch wie in einem Winter-Wonderland-Bilderbuch anmuten.
Die Jeunesses Musicales ist in über 50 Ländern der Erde aktiv. Initiativen und Projekte des in Brüssel ansässigen Weltverbands sind global vernetzt. Zum Teil über die nationalen Sektionen durchgeführt, werden sie mit international besetzten Projektteams entwickelt und vorangebracht. Das „Joint Committees Meeting“ in Weikersheim war hierfür ein wichtiges Netzwerktreffen: Unter anderem beriet das „Classical Committee“ über zukunftsweisende Formate, junge Musiker*innen und Ensembles miteinander in Kontakt zu bringen und ihnen neue Zugänge zur Klassischen Musik zu eröffnen.
Hier ist etwa die Online-Plattform „Mubazar“ eine Vermittlungs-Drehscheibe. Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit Perspektiven für das Festival „Imagine“. Offen für „all styles of music“ brachte das Festival, das zuletzt im September in Brüssel stattfand, Teilnehmende und Musikacts unter anderem aus Brasilien, Ungarn, Zimbabwe oder Norwegen zusammen. Die Mitglieder des „Communications Committee“ setzten sich mit Fragen der Markenführung und eines weltweit für alle JM Sektionen möglichst einheitlichen und wiedererkennbaren Kommunikations-Designs auseinander.
Hier ging es auch um kollegiale Unterstützung und Hilfestellung. Denn während die Jeunesses Musicales in Ländern wie Deutschland bestens aufgestellt ist, kämpfen Mitgliedsorganisationen in anderen Teilen der Welt mit einer nur unzureichend entwickelten Infrastruktur, schwierigen politischen Verhältnissen, oder es steht nicht einmal eine zuverlässige Internetverbindung zur Verfügung. Vielfalt und bereichernde Unterschiedlichkeit sind es, die bei der Jeunesses Musicales sowohl die musikalischen Projekte selbst als auch die Zusammenarbeit auf organisatorischer Ebene interessant und spannend machen. Das Ideal einer friedlichen und freundschaftlichen Verständigung und eines „Empowerments“ junger Menschen durch die Musik wird von Jeunesseslern in aller Welt geteilt. Neben einem offenen und freundschaftlichen Umgang untereinander war es für die Teilnehmer*innen selbstverständlich, dass sie Erfahrungen zu ihren jeweiligen „best practices“ austauschten und die Mitgliedssektionen einander, wo immer möglich, auch konkrete Tools zur Verfügung stellen, damit möglichst viele von der gemeinsamen Power profitieren können.